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Musiker

Lindy Huppertsberg

Lindy Huppertsberg - © Photo: Kerstin Bänsch

geboren am 11.1.1956 in Köln, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Alias Lindy "Lady Bass" Huppertsberg

Lindy Huppertsberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Lindy Huppertsberg (* 11. Januar 1956 in Köln) ist eine deutsche Jazzmusikerin (Kontrabassistin und Bandleaderin).

Leben und Wirken

Nach Kindheit mit Blockflöten-, Akkordeon- und Klavierunterricht sorgte der Vater (Ballettmeister und Tanzlehrer) für eine Ausbildung zur Bankkauffrau. Durch ihren damaligen Ehemann Agi Huppertsberg, den Pianisten der Barrelhouse Jazzband, entwickelte sich schnell eine tiefe Liebe zum Jazz. Als 1979 die Barrelhouse Jazzband einen Roadie suchte, übernahm sie diesen Job, zunächst mit einem autodidaktischen Crashkurs auf dem Bass. 1980 wurde sie zur „Vollbassistin“ der Band, in der sie bis 1989 tätig war. Ein Schulmusikstudium in Mainz erfolgte parallel zu den intensiven Konzertreisen mit der Band. 1985 schloss sie das Studium mit dem Staatsexamen ab und ist seitdem als freischaffende Musikerin tätig.

1989 gründete sie ihre erste eigene Band Lady Bass & The Real Gone Guys mit Dirk Raufeisen (p), Tommie Harris (dr, voc) und Ron Ringwood (voc). Den Musikernamen „Lady Bass“ verlieh ihr ihr Lehrer Ray Brown. Von 1987 bis 2000 veranstaltete sie zusammen mit Ron Ringwood einmal pro Jahr das International Jazz Festival At Sea, eine einwöchige Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer mit 50 internationalen Musikern, rund 700 Jazzfans und 120 Konzerten auf fünf Bühnen. Durch gemeinsame Auftritte mit US-Musikern wie Harry Sweets Edison, Clark Terry, Benny Golson oder Roy Hargrove entstand 1994 die Frauen-Mainstreamband, The Swinging Ladies – ein Quintett mit amerikanischen Musikerinnen – die sich durch Tourneen und Aufnahmen in Europa etablierte.

2002 ging daraus die Band WitchCraft hervor, bis 2006 mit Anke Helfrich (p), Carola Grey (dr) und den Gastsolistinnen Stacy Rowles (tp, Flügelhorn, voc, Tochter von Jimmy Rowles) und Carolyn Breuer (sax). In der aktuellen Besetzung sind Yelena Jurayeva (p) und Angela Frontera (dr, perc) beteiligt. Daneben arbeitete sie mit Thilo Wagner, mit Vano Bamberger und mit der Frauen- Bluesrockband „Sally Moon & Sagitta“. Seit 2010 tourt sie auch mit Charly Antolini Meets the Jazz Ladies, zu denen auch die Sängerin Nina Michelle und Saxophonistin Stephanie Lottermoser gehören; mit dieser Formation entstanden zwei Alben. Seit einigen Jahren besteht ihre Haupttätigkeit nun wieder als Bassistin der Barrelhouse Jazzband.

Huppertsberg lebt seit 2004 in Frankenthal zusammen mit dem Jazz-Bassisten Johannes Schaedlich. 2001 erhielt sie die Ehrenbürgerschaft der Stadt New Orleans.

Diskografische Hinweise

  • Lady Be Good (Lady Bass & The Real Gone Guys) 1991
  • Swingin’ Sweets (Harry Sweets Edison Quintet) 1992
  • Take One (The Swinging Ladies) 1995
  • WitchCraft Live (WitchCraft mit A. Helfrich, C. Grey, S. Rowles, C. Breuer) 2004
  • Three To Get Ready (Centerpiece) 2009
  • 3 | 3 | 3 (WitchCraft mit Y. Jurayeva und A. Frontera) 2012

Literatur

  • Andreas Obst Vom Lotto Bass zur Lady Bass: Lindy Huppertsberg, in: Wolfgang Sander, Jazz in Frankfurt. Societäts-Verlag: Frankfurt am Main 1990, S. 93–96 (mit Diskographie)

Weblinks

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