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Musiker

Manu Katché

Manu Katché - © Ulf Cronenberg (Würzburg), 10.08.2010

geboren am 27.10.1958 in Saint-Maur-des-Fossés, Île-de-France, Frankreich

Manu Katché

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Manu Katché (eigentlich: Emmanuel Katché; * 27. Oktober 1958 in Saint-Maur-des-Fossés, Département Val-de-Marne) ist ein französischer Schlagzeuger und international gefragter Studiomusiker. Daneben tritt er auch als Komponist, Sänger, Texter, Perkussionist und Musikproduzent in Erscheinung. Sein musikalischer Schwerpunkt ist der Bereich Rock/Pop, er bedient jedoch auch die Genres Weltmusik und Jazz.

Von 2007 bis 2011 moderierte er (zusammen mit Alice Tumler) die von ihm initiierte Musik-Fernsehsendung One Shot Not.[1] Darin wurden kurze Konzerte, Jam-Sessions und Interviews mit wechselnden Musikern verschiedener musikalischer Stilrichtungen präsentiert, teilweise von Manu Katché am Schlagzeug begleitet. Die Sendung wurde vom deutsch-französischen Kulturkanal ARTE anfangs monatlich, später wöchentlich ausgestrahlt.

Zuvor erlangte Katché in seiner Heimat Frankreich als Jury-Mitglied der Fernseh-Castingshow Nouvelle Star hohe Popularität.

Leben

Manu Katché wuchs nahe Paris auf. Seine Eltern stammen aus Frankreich und der Elfenbeinküste. Nach einer kurzen Phase mit Ballettunterricht wechselte er mit sieben Jahren zum Klavier; ab seinem 15. Lebensjahr machte er am Conservatoire National Supérieure de Musique de Paris eine klassische Perkussionsausbildung.

Seit Beginn der 1980er Jahre konnte Katché eine Karriere als Studio- und auch Liveschlagzeuger aufbauen. Zu verdanken ist dies seinem eigenständigen Stil und seinem „Sound“, den insbesondere der facettenreiche Einsatz verschiedener Toms und Splashbecken in sein Schlagzeug-Spiel kennzeichnet.

Musikalischer Werdegang

1985 wurde er vom englischen Sänger, Musiker und Videokünstler Peter Gabriel entdeckt und als ständiges Mitglied in seine Studioband wie auch seine Livebands aufgenommen. Der Song „In Your Eyes“ des Album-Klassikers „So“ (1986) vermittelt einen Eindruck von Katchés häufig songprägendem Schlagzeugspiel. Später spielte er mit Sting dessen zweites Solo-Album „…nothing like the sun“ ein, wo er seine filigrane, „groovende“ Spielweise demonstrierte.

Es folgten mehrere Hundert Studioeinspielungen und einige Livetourneen für Peter Gabriel, Sting und diverse andere Künstler, unter anderem Joni Mitchell, Dire Straits, Simple Minds, Tears for Fears, Jan Garbarek, Joe Satriani, Tracy Chapman, Joan Armatrading, Al di Meola, Jeff Beck, Tori Amos, Youssou N’Dour, Manu Dibango, Gloria Estefan, Francis Cabrel, Stephan Eicher und weitere.

Zusammen mit Pino Palladino (E-Bass) und Dominic Miller (Gitarre) bildet Manu Katché ein Trio, das als Rhythmusgruppe auf zahlreichen Einspielungen in Erscheinung trat; die Gelegenheitsband der drei nennt sich The Tweeters.

1991 nahm Manu Katché sein erstes (vorwiegend aus Eigenkompositionen bestehendes) Soloalbum „It’s About Time“ auf, unter Mitwirkung von Peter Gabriel, Branford Marsalis, Sting und anderen.

Im September 2005 folgte sein zweites Soloalbum „Neighbourhood“ beim deutschen Label ECM, aufgenommen in enger künstlerischer Zusammenarbeit mit dem Musikproduzenten Manfred Eicher. Katchés eigene Kompositionen wurden von dem Saxophonisten Jan Garbarek, sowie den polnischen Musikern Tomasz Stańko (Trompete), Marcin Wasilewski (Piano) und Sławomir Kurkiewicz (Kontrabass) umgesetzt. Dieses Album wurde mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik für das Jazz-Album des Jahres 2006 ausgezeichnet.[2]

Im September 2007 erschien sein drittes Soloalbum „Playground“, ebenfalls auf ECM, mit teils veränderter Besetzung im Vergleich zu „Neighbourhood“.

Sein viertes Album „Third Round“ (ECM)[3] erschien im März 2010 mit erneut anderer Besetzung, zum Beispiel Pino Palladino (E-Bass) und Jason Rebello (Piano).

Im Oktober 2012 erschien sein fünftes Album „Manu Katché“, abermals auf ECM. Darauf wirkten die Norweger Nils Petter Molvær (Trompete) und Tore Brunborg (Saxofon) sowie der britische Keyboarder Jim Watson (Piano, Hammond-Orgel). Letzter übernahm für das Album oft auch den Part des Bassisten - auf den Katché verzichtete. 2014 erschien Katchés erstes Album auf ACT Music als Livemitschnitt eines Konzertes, aufgenommen im Pariser Club New Morning in der Besetzung Katché (Schlagzeug), Jim Watson (Orgel, Piano), Tore Brunford (Saxophone) und Luca Aquino (Trompete).

Manu Katché ist Werbepartner („Endorser“) für den Schlagzeughersteller Yamaha und den Beckenhersteller Zildjian, jeweils mit Produkten eigens unter seinem Namen. 2016 listete ihn der Rolling Stone auf Rang 57 der 100 besten Schlagzeuger aller Zeiten.[4]

Diskografie (Auszug)

Manu Katché ist auf zahlreichen Studio- und Live-Produktionen vertreten. Hier ein Auszug von CDs, auf denen seine stilistischen Merkmale hervortreten:

  • Manu Katché – It’s About Time (1991)
  • Manu Katché – Stick Around (1994)
  • Manu Katché – Neighbourhood (2005) (DE: Gold im Jazz-Award)[5]
  • Manu Katché – Playground (2007) (DE: Platin im Jazz-Award)
  • Manu Katché – Third Round (2010)
  • Manu Katché – Manu Katché (2012)
  • Manu Katché – Unstatic (2016)
  • Sting – … Nothing like the Sun (1987)
  • Sting – The Soul Cages (1991)
  • Sting – Brand New Day (1999)
  • Sting – All This Time (2001)
  • Peter Gabriel – So (1986)
  • Peter Gabriel – Us (1992)
  • Peter Gabriel – Secret World (live) (1993, auch als DVD/VHS-Konzert-Video)
  • Peter Gabriel – Long Walk Home (2002)
  • Peter Gabriel – Back to Front: Live in London (live) (2014)
  • Dire Straits – On Every Street (1991)
  • Stephan Eicher – Engelberg (1991)
  • Robbie Robertson – Robbie Robertson (1987)
  • Claudio Baglioni – Oltre (1990)
  • Joan Armatrading – Hearts and Flowers (1990)
  • Tracy Chapman – Matters of the Heart (1992)
  • Kami Lyle – Blue Cinderella (1997)
  • Gabin Dabiré – Tieru (2002)
  • Jan Garbarek – I Took Up the Runes (1990)
  • Jan Garbarek – Ragas and Sagas (1992)
  • Al Di Meola - Orange and Blue (1994)
  • Jan Garbarek – Twelve Moons (1994)
  • Joan Armatrading - What`s inside (1995)
  • Jan Garbarek – Visible World (1996)
  • Jan Garbarek – In Praise of Dreams (2004)
  • Jan Garbarek – Dresden (Live) (2009)
  • Joe Satriani – Joe Satriani (1995)
  • Nigel Kennedy – Kafka (1997)
  • Rick Wright – Broken China (1996)
  • Simple Minds – Street Fighting Years (1989)
  • Tori Amos – Boys for Pele (1996)
  • Youssou N’Dour – The Lion (1989)

Weblinks

 Commons: Manu Katche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. arte.tv: One Shot Not
  2. http://www.schallplattenkritik.de/component/content/article/50/370
  3. Album-Seite zu „Third Round“ bei ECM
  4. 100 Greatest Drummers of All Time. Rolling Stone, 31. März 2016, abgerufen am 6. August 2017 (englisch).
  5. Gold-/Platin-Datenbank des Bundesverbandes Musikindustrie, Abruf vom 29. Mai 2016


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