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Musiker

Bobby Jaspar

Bobby Jaspar

geboren am 20.2.1926 in Liège, Wallonie, Belgien

gestorben am 4.3.1963 in New York City, NY, USA

Bobby Jaspar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Robert B. „Bobby“ Jaspar (* 20. Februar 1926 in Lüttich (Belgien); † 4. März 1963 in New York City) war ein belgischer Jazzmusiker (Tenorsaxophonist und Flötist).

Leben und Werk

Im Alter von 11 Jahren begann Jaspar, Piano und Klarinette zu spielen, als Teenager wechselte er um auf Alt- und Tenorsaxophon. 1944 war er Mitbegründer der Formation The Bob Shots; 1945 spielte er gemeinsam mit Toots Thielemans in einer Dixieland-Band. Nachdem Jaspar für die in Westdeutschland stationierten US-Soldaten Musik gemacht hatte, lebte er ab 1950 in Paris, wo er live und im Plattenstudio mit vielen französischen (André Hodeir, Bernard Peiffer) und amerikanischen Musikern des Modern Jazz arbeitete, darunter mit Dave Amram, Chet Baker und Jimmy Raney. 1956 zog er mit seiner Frau, der Sängerin Blossom Dearie, nach New York City. 1956/57 trat er mit dem Quintett von J. J. Johnson auf; 1957 arbeitete er kurz mit Miles Davis. Mit dem Quintett von Donald Byrd absolvierte er 1958 eine ausgedehnte Europa-Tournee. 1959 arbeitete er als Gastsolist mit dem Bill Evans Trio, 1960 mit der Sängerin Chris Connor, aber auch mit Attila Zoller im Quartett für längere Zeit im Village Vanguard. 1961 waren er und Zoller in Europa. Mit dem belgischen Gitarristen René Thomas unternahm er 1962 eine weitere Europa-Tournee. Jaspar arbeitete auch mit John Coltrane, Elvin Jones, Herbie Mann und war an der Realisierung der von John Lewis komponierten Filmmusik zu Una storia milanese (dt. Titel Eine Mailänder Geschichte) von 1962 beteiligt. Ein letztes Mal trat er im Londoner Ronnie Scott’s Jazz Club auf, bevor er wegen eines schweren Herzleidens nach New York City zurückkehren musste. Eine Herzoperation führte, vermutlich in Kopplung mit Drogenmissbrauch, zum frühen Tod.

Bobby Jaspar gilt als rhythmisch sicherer, melodisch einfallsreicher Tenorsaxofonist mit Einflüssen von Lester Young, Stan Getz und Zoot Sims.

Nach ihm ist der Prix Bobby Jaspar der französischen Académie du Jazz für den besten europäischen Jazzmusiker des Jahres benannt.

Auswahl-Diskographie

Als Leader

Als Sideman

  • 1954 Jimmy Raney: Visits Paris (Fresh Sound)
  • 1957 Hank Jones Trio plus Bobby Jaspar
  • 1957 J. J. Johnson: Live At The Café Bohemia (Fresh Sound)
  • 1957 Idries Sulieman & John Coltrane: Interplay (Prestige Records)
  • 1959 Wynton Kelly: Kelly Blue (OJC)
  • 1962 Herbie Mann: Flute Souflé (OJC)
  • 1962 Chet Baker: Italian Session (RCA)
  • 1962 John Lewis: A Milanese Story / Animal Dance (Collectables)

Literatur

  • Ian Carr u. a.: Jazz Rough Guide, Stuttgart, Metzler 1999.
  • Martin Kunzler: Jazz-Lexikon. Bd. 1, Reinbek, Rowohlt 2002.
  • Richard Cook & Brian Morton: The Penguin Guide to Jazz on CD. 6th Edition, London, Penguin 2002; ISBN 0-14-017949-6.

Weblinks

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