Line Renaud

Line Renaud

geboren am 2.7.1928 in Nieppe, Nord-Pas-de-Calais, Frankreich

Line Renaud

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Line Renaud (* 2. Juli 1928 in Nieppe, Nordfrankreich) ist der Künstlername der französischen Sängerin und Schauspielerin Jacqueline Enté.

Biografie

Die Tochter eines Lastwagenfahrers und einer Stenotypistin kam durch die Aktivitäten ihres Vaters als Trompeter der lokalen Blaskapelle mit der Musik in Kontakt. Sie nahm bereits mit sieben Jahren an einem Amateurwettbewerb teil.

Während des Zweiten Weltkriegs blieben alle Kinder, Frauen und alte Männer im Dorf, während ihr Vater in den Krieg zog. Sie waren komplett vom öffentlichen Leben ausgeschlossen, so dass ihre Mutter, ihre Urgroßmutter und ihre Großmutter mütterlicherseits ihre (Schul)ausbildung fortsetzten. Diese trostlose Zeit endete mit einem Drama. Die deutschen Besatzer ließen nach einem Anschlag der Résistance alle jungen und alten Männer auf dem Dorfplatz öffentlich erschießen.

Nach diesem traurigen Ereignis bewarb sie sich noch während des Krieges heimlich am Konservatorium in Lille, bedachte aber nicht, dass dort klassische Sänger gesucht wurden. Vor dem Prüfungsausschuss sang sie einen sehr populären Bluessong von Loulou Gasté, Sainte-Madeleine, danach auf Nachfrage des Prüfungssausschusses einen zweiten Song von Loulou Gasté Mon âme au diable. Nach dem Ende des Vorsingens stellte sich eines der Mitglieder des Prüfungsausschusses bei Line vor: Ich bin der Direktor von Radio Lille, und wir suchen eine Sängerin. Ihre Karriere begann unter dem Pseudonym Jacqueline Ray.

Nach einem Wechsel nach Paris schaffte sie den nationalen Durchbruch und kurz danach auch internationale Erfolge. Es folgten Angebote aus England, in Kinofilmen zu spielen und zu singen. Sie sang im Moulin Rouge mit so überragendem Erfolg, dass nun auch amerikanische Produzenten auf sie aufmerksam wurden. Der große Komiker und Entertainer Bob Hope engagierte sie für Vorstellungen des Astoria in New York sowie im Cocoanut Grove in Los Angeles. Der Weg war für eine Karriere in den USA als Sängerin und Schauspielerin geebnet, später auch in Kanada. Sie arbeitete mit Größen wie Johnny Carson, Dinah Shore, Dean Martin oder Ed Sullivan zusammen. Schließlich gelang ihr in Frankreich ein Comeback als Revuestar (Plaisir, um 1960 im Casino de Paris, Gastspiel im Dunes, Las Vegas). Von 1976 bis 1979 stellte sie, mit über 50, dort ihre fünfte und letzte Revue auf die Beine.

Im Jahr 1985 initiiert sie in Frankreich eine Kampagne aus Solidarität mit Aids-Kranken (frz. Sida) unter anderem zusammen mit Elizabeth Taylor, Madonna und Dalida

Im Jahr 1995 starb ihr Ehemann Louis Loulou Gasté und Renaud begann in dieser Zeit eine neue Karriere am Theater. Man sah sie ebenfalls in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen. Im Juni 1999 starb ihre Mutter im Alter von 94 Jahren.

Bekannte Interpretationen

  • Ma Cabane Au Canada
  • Mon Mari Est Merve
  • Dis Oh Dis
  • Ciao Ciao Bambina
  • Bona Sera, Signorina
  • Un Jour
  • Two Sleepy People
  • Qué Séra

Filmografie (Auswahl)

  • 1946: Der blinde Engel (La foire aux chimères)
  • 1955: La Madelon
  • 1959: Tausend Sterne leuchten
  • 1990: Gauner gegen Gauner (Ripoux contre ripoux)
  • 1994: Ich kann nicht schlafen (Jai pas sommeil)
  • 1999: Meine schöne Schwiegermutter (Belle maman)
  • 2003: 18 Jahre später (18 ans après)
  • 2006: Trautes Heim, Glück allein (La Maison du Bonheur)
  • 2008: Willkommen bei den Schtis (Bienvenue chez les Chtis)

Film

  • Philippe Kohly, Regie: Line Renaud Ein Leben für das Chanson (Frankreich, 2005, 91 Min.)

Weblinks

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