Jane Birkin

Jane Birkin

geboren am 14.12.1946 in London, England, Grossbritannien

Jane Birkin

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Jane Mallory Birkin (* 14. Dezember 1946 in London) ist eine britische Schauspielerin und Sängerin. Sie lebt seit Ende der 1960er Jahre in der Bretagne in der Nähe von Saint-Pabu.

Familie

Birkin ist die Tochter von Lieutenant-Commander David Birkin und der Schauspielerin Judy Campbell. Birkins Bruder ist der britische Regisseur und Drehbuchschreiber Andrew Birkin.

Birkin war die Ehefrau des Komponisten John Barry, später Lebensgefährtin des Sängers, Komponisten, Autors und Regisseurs Serge Gainsbourg und anschließend des Regisseurs Jacques Doillon. Ihre Töchter Kate Barry (1967-2013), Charlotte Gainsbourg und Lou Doillon entsprangen diesen Beziehungen.

Leben und Werk

Den internationalen Durchbruch schaffte Birkin in ihrer Rolle als Fotomodell in Michelangelo Antonionis Kultfilm Blow Up. Der Film erhielt 1967 die Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes.

Während der Dreharbeiten zu Slogan lernte sie Serge Gainsbourg kennen. Mit ihm zusammen interpretierte sie 1969 den von Gainsbourg verfassten Titel Je taime moi non plus neu, den dieser ursprünglich mit Brigitte Bardot eingesungen, aber auf deren (und ihres damaligen Ehemanns Gunter Sachs) Bitte nicht veröffentlicht hatte.[1] Das Lied stand bei einigen Radiosendern zeitweise auf dem Index, weil Text und Beischlafgeräusche der Aufnahme von einem Teil der Programmmacher und Hörer als anstößig empfunden wurden. Die Aufnahme verkaufte sich vermutlich auch deshalb innerhalb weniger Monate über eine Million Mal und machte das Paar international bekannt.

Gainsbourg und Birkin produzierten anschließend zwölf Jahre lang solo und gemeinsam Musik. So wirkte sie an Gainsbourgs Album Lhistoire de Melody Nelson (1971) und dessen surrealistischer Verfilmung mit.[2] Birkin spielte in zahlreichen Kinofilmen mit.

Im Jahre 1981 verließ Birkin ihren langjährigen Partner Gainsbourg.[3] Ihr neuer Partner, der Regisseur Jacques Doillon, verhalf ihr während der 1980er Jahre zu einigen wichtigen Rollen, mit denen sie ihre Glaubwürdigkeit als seriöse Schauspielerin weiter festigen konnte.

Serge Gainsbourg widmete Jane Birkin 1990 sein letztes Album Amours des feintes. Nach dem Tod Gainsbourgs im Jahre 1991 beschloss Birkin, ihre musikalische Karriere zu beenden. Seit 1998 veröffentlicht sie jedoch wieder eigene Musikaufnahmen, teilweise mit bekannten Künstlern wie dem Geiger Djamel Benyelles, Manu Chao, Brian Molko, Bryan Ferry und Beth Gibbons.

Birkin war Ehrengast der Viennale 2005. Ihr zu Ehren wurden während des Festivals einige ihrer Filme aufgeführt, so z. B. Je taime, La Pirate und Daddy Nostalgie.

Im März 2006 erschien ihr Album Fictions, auf dem sie erneut mit zeitgenössischen Musikern wie Beth Gibbons, Johnny Marr oder Rufus Wainwright zusammengearbeitet hat. Außerdem finden sich auf dem Album Coverversionen von Tom Waits (Alice), Neil Young (Harvest Moon) und Kate Bush (Mother Stands For Comfort).

Die Birkin Bag

Das bekannte Pariser Modehaus Hermès benannte 1984 eine extra für Birkin entworfene Handtasche nach ihr. Zwei Jahre zuvor hatten sich Birkin und der damalige Vorstandsvorsitzende von Hermès, Jean Louis Dumas, während eines Fluges von New York nach Paris getroffen. Birkin, die an diesem Tag eine offene Basttasche trug, beschwerte sich bei Dumas, die klassische Kelly-Bag von Hermès sei zwar wunderschön, aber viel zu klein. Noch während des Fluges begannen Dumas und Birkin, Handtaschenentwürfe auf eine Serviette zu kritzeln. Dumas gefielen Birkins Ideen und nach der Ankunft in Paris gab er seinen Designern die Order, das Modell zu entwickeln. Die erste Kollektion der Birkin Bag erschien 1984.[4][5]

Filmografie (Auswahl)

  • 1964: Der gewisse Kniff; Regie: Richard Lester
  • 1966: Blow Up; Regie: Michelangelo Antonioni
  • 1968: Der Swimmingpool; Regie: Jacques Deray
  • 1969: Slogan; Regie: Pierre Grimblat
  • 1969: Welt voller Wunder; Regie: Joe Massot
  • 1969: Katmandu; Regie: André Cayatte
  • 1970: Ticky - Eine Nummer zu klein (Trop petit mon ami); Regie: Eddy Matalon
  • 1970: Engel der Gewalt; Regie: Pierre Koralnik
  • 1971: Ein Kerl zum Pferdestehlen; Regie: Abraham Polonsky
  • 1972: Sieben Tote in den Augen der Katze; Regie: Antonio Margheriti
  • 1973: Das wilde Schaf; Regie: Michel Deville
  • 1973: Das Grab der lebenden Puppen; Regie: Don Sharp
  • 1973: Privat-Vorstellung; Regie: Francois Leterrier
  • 1973: Don Juan 73; Regie: Roger Vadim
  • 1974: Ernsthaft wie das Vergnügen; Regie: Robert Benayoun
  • 1975: Der Tolpatsch mit dem sechsten Sinn (La Course à léchalote); Regie: Claude Zidi
  • 1975: Der lange Blonde mit den roten Haaren; Regie: Claude Zidi
  • 1975: Catherine & Co; Regie: Michel Boisrond
  • 1976: Je taime (Je taime moi non plus); Regie: Serge Gainsbourg
  • 1976: Quartett der Leidenschaften; Regie: Giorgio Capitani
  • 1976: Le diable au coeur; Regie: Bernard Queysanne
  • 1978: Tod auf dem Nil (Death on the Nile); Regie: John Guillermin
  • 1977: Ein irrer Typ; Regie: Claude Zidi
  • 1981: Egon Schiele Exzesse; Regie: Herbert Vesely
  • 1982: Das Böse unter der Sonne; Regie: Guy Hamilton
  • 1982: Die Spürnase - Nestor Burma; Regie: Jean-Luc Miesch
  • 1983: Mein Freund, der Frauenheld; Regie: Pierre Granier-Deferre
  • 1983: Leibwächter (Le garde du corps); Regie: François Leterrier
  • 1984: Theater der Liebe (Lamour par terre); Regie: Jacques Rivette
  • 1984: Die Piratin; Regie: Jacques Doillon
  • 1985: Dust (Im Herzen des Landes); Regie: Marion Hänsel
  • 1986: Beethoven; Regie: Paul Morrissey
  • 1986: Die Frau meines Lebens (La femme de ma vie); Regie: Regis Wargnier
  • 1987: Comedie; Regie: Jacques Doillon
  • 1987: Schütze deine Rechte!; Regie: Jean-Luc Godard
  • 1987: Jane B. par Agnès Varda; Regie: Agnès Varda
  • 1987: Die Zeit mit Julien (Kung-Fu Master); Regie: Agnès Varda
  • 1989: Daddy Nostalgie; Regie: Bertrand Tavernier
  • 1991: Die schöne Querulantin (La belle noiseuse); Regie: Jacques Rivette
  • 1995: Noir comme le souvenir; Regie: Jean-Pierre Mocky
  • 1998: Das Leben ist ein Chanson (On connaît la chanson); Regie: Alain Resnais
  • 1998: Die Zeit der Jugend; Regie: James Ivory
  • 1999: The Last September; Regie: Deborah Warner
  • 2007: Boxes; Regie: Jane Birkin
  • 2009: 36 vues du Pic Saint Loup; Regie: Jacques Rivette
  • 2010: Thelma, Louise et Chantal; Regie: Benoît Pétré

Diskografie (Auszug)

  • Di Doo Dah (1973)
  • Lolita Go Home (1975)
  • Ex Fan Des Sixties (1978)
  • Baby Alone In Babylone (1983)
  • Lost Song (1987)
  • Jane Au Bataclan (1987)
  • Amours Des Feintes (1990)
  • Integral Au Casino De Paris (1992)
  • Versions Jane (1996)
  • Integral A Lolympia (1996)
  • The Best Of (1998)
  • A la légère (1999)
  • Arabesque (2002) (Live-Album)
  • Rendez-vous (2004)
  • Fictions (2006)
  • Enfants dHiver (2008)

Literatur

  • Crawford, Gabrielle: Jane Birkin. Bildband mit zahlreichen, meist farbigen Fotos, Planegg: Hannibal Verlag, 2005, ISBN 3-85445-260-8

Quellen

  1. Je taime moi non plus auf der Website von arte.tv
  2. Faust, Edwin: Serge Gainsbourg - Histoire De Melody Nelson, Stylus Magazine, 1. September 2003. Abgerufen 30. Januar 2012.
  3. Auld, Tim. "Jane Birkin: marching to her own tune", The Telegraph, 2009-02-13. Zugriff am 2012-01-30. 
  4. In the Bag. Time magazine (17. April 2007). Gefunden am 30. Januar 2012.
  5. Annette C. Anton, Der Griff zur Tasche. München, 2005. S. 124f. ISBN 9783453350908

Weblinks

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