William Holden

William Holden

geboren am 17.4.1918 in O'Fallon, IL, USA

gestorben am 12.11.1981 in Santa Monica, CA, USA

William Holden

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William Holden (* 17. April 1918 in OFallon, Illinois als William Francis Beedle junior; 12. November 1981 in Santa Monica, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmschauspieler. Er gewann 1954 den Oscar als bester Hauptdarsteller. Das American Film Institute wählte ihn 1999 auf Platz 25 der 25 größten männlichen Leinwandlegenden des US-amerikanischen Films.

Leben

William Holden wurde als Sohn wohlhabender Eltern geboren. Er nahm schon während seiner Zeit am Pasadena Junior College Schauspielunterricht und erregte während einer Schulaufführung die Aufmerksamkeit eines Talentsuchers, der ihm einen Vertrag bei Paramount verschaffte. Seine ersten Auftritte hatte Holden 1938 als Statist, doch bereits 1939 stieg er durch die Rolle des Joe Bonaparte in der Verfilmung von Clifford Odets Drama Golden Boy zu einem Star auf. Rouben Mamoulian überzeugte das Studio, Holden die Rolle zu geben und nur dank der unermüdlichen Hilfe seines Co-Stars Barbara Stanwyck konnte der unerfahrene Schauspieler die herausfordernde Rolle meistern. Bis an sein Lebensende sandte Holden an Stanwyck jedes Jahr zum wiederkehrenden Datum des Drehbeginns von Golden Boy einen Strauß roter Rosen mit einer Karte, auf der er sich für ihre Unterstützung bedankte.

In den folgenden Jahren war Holden in Filmen meist als Junge von nebenan zu sehen und übernahm nur selten Rollen, die mehr verlangten, als Heldenmut zu zeigen oder eine romantische Zuneigung zu dem jeweiligen weiblichen Star. Eine Ausnahme diesbezüglich war der Western Arizona, der ihn 1940 an der Seite von Jean Arthur zeigte. Nach dem Krieg konnte William Holden unter anderem 1947 mit der Komödie Dear Ruth neue Fans gewinnen. Die Verfilmung eines erfolgreichen Broadwaystücks schilderte die haarsträubenden Verwicklungen, die dadurch entstanden, dass ein übermütiger Teenager unter dem Pseudonym der älteren Schwester eine Brieffreundschaft mit einem Soldaten beginnt. Die Autoren behaupteten, dass die teilweise exzentrischen Charaktere sich auf die Mitglieder der Familie von Groucho Marx beziehen würden. Ein Jahr später war Holden neben Robert Mitchum als Farmer in Rachel and the Stranger zu sehen, der für 50 Dollar Loretta Young auf einem Sklavenmarkt kauft und sich am Ende in sie verliebt. Der Film war ein großer finanzieller Erfolg, und Holden wurde dadurch bei Paramount neben Sterling Hayden zu einem vielgefragten Darsteller in romantischen Komödien.

Seinen endgültigen Durchbruch hatte Holden jedoch erst 1950. In Die ist nicht von gestern (1950) spielte er neben Judy Holliday und wirkte in Billy Wilders Boulevard der Dämmerung an der Seite von Gloria Swanson mit. 1954 gewann Holden den Oscar für seine Rolle als zynischer Kriegsgefangener und Geschäftemacher J.J. Sefton in dem Film Stalag 17, bei dem Billy Wilder ebenfalls Regie geführt hatte. Im Folgejahr war Holden an der Seite von Audrey Hepburn in Sabrina zu sehen, bei der Wilder wieder für die Regie verantwortlich war. Erfolge wie Picknick (1955), in dem er als sexuell aggressiver Herumtreiber eine ganze Stadt in Aufruhr versetzte und am Ende mit Kim Novak durchbrannte, oder Ein Mädchen vom Lande (1954), der ihn als Verehrer von Grace Kelly zeigte, die jedoch ihren alkoholkranken Ehemann, gespielt von Bing Crosby, nicht verlassen konnte, machten Holden zu einem der großen Stars dieser Dekade. Regelmäßig war sein Name unter den zehn kassenträchtigsten Stars des Jahres zu finden, und seine Karriere dauerte an bis in die Mitte der 1960er Jahre.

Zu seinen wichtigsten späteren Filmen, in denen er auftrat, gehörte 1969 der Western The Wild Bunch von Sam Peckinpah. Seine letzten künstlerisch anspruchsvollen Rollen spielte er 1973 in dem Film Breezy unter der Regie von Clint Eastwood und 1976 in der Fernsehsatire Network von Sidney Lumet, in der er den Nachrichtenchef eines Fernsehsenders darstellte, der vergeblich gegen eine rücksichtslose Kommerzialisierung des Fernsehens ankämpft. 1981 hatte Holden seinen letzten Filmauftritt in Blake Edwards' Hollywood-Satire S.O.B. Hollywoods letzter Heuler.

William Holden war ein guter Freund des späteren US-Präsidenten Ronald Reagan. Bei dessen Hochzeit mit Ehefrau Nancy war Holden auch deren Trauzeuge. Holden gehörte mit zu den prominentesten Unterstützern der Republikanischen Partei, obwohl er anders als sein Freund Reagan nur wenig Interesse an Politik hatte.

William Holden war mit Ardis Holden, geb. Brenda Marshall, verheiratet.

Holden, der dank guter Investments sehr wohlhabend war, verbrachte die letzten Jahre seines Lebens vorwiegend auf seiner großzügigen Ranch in Kenia, wo er seiner Passion der Großwildjagd nachging. Am 16. November 1981 wurde Holden in seinem Appartement in Santa Monica tot aufgefunden. Der forensischen Untersuchung der Leiche zufolge soll Holden unter Alkoholeinfluss gestürzt und mit dem Kopf auf einen Nachttisch aufgeschlagen sein. Das Todesdatum wurde auf den 12. November rückdatiert. Die Schauspielerin Stefanie Powers, mit der Holden eine Beziehung gehabt hatte, gründete zu seinem Gedenken eine Stiftung zum Schutz der Wildtiere in Afrika.

Dem Vernehmen nach soll Holden den Schriftsteller J. D. Salinger bei der Benennung der Hauptfigur Holden Caulfield für seinen Roman Der Fänger im Roggen inspiriert haben.

Filmografie (Auswahl)

  • 1939: Golden Boy
  • 1939: Zwölf Monate Bewährungsfrist (Invisible Stripes)
  • 1940: Unsere kleine Stadt (Our Town)
  • 1940: Those Were the Days!
  • 1940: Arizona (Arizona)
  • 1941: I Wanted Wings
  • 1941: Flucht nach Texas (Texas)
  • 1947: Blaze of Noon
  • 1947: Meine bessere Hälfte (Dear Ruth)
  • 1947: Der Richter von Colorado (The Man from Colorado)
  • 1948: Rachel und der Fremde (Rachel and the Stranger)
  • 1948: Eine Dachkammer für zwei (Apartment for Peggy)
  • 1948: The Dark Past
  • 1950: Boulevard der Dämmerung (Sunset Blvd.)
  • 1950: Menschen ohne Seele (Union Station)
  • 1950: Die ist nicht von gestern (Born Yesterday)
  • 1951: U-Kreuzer Tigerhai (Submarine Command)
  • 1953: Stalag 17
  • 1953: Wolken sind überall (The Moon is Blue)
  • 1953: Verrat im Fort Bravo (Escape from Fort Bravo)
  • 1954: Die Intriganten (Executive Suite)
  • 1954: Sabrina
  • 1954: Ein Mädchen vom Lande (The Country Girl)
  • 1955: Die Brücken von Toko-Ri (The Bridges at Toko-Ri)
  • 1955: Alle Herrlichkeit auf Erden (Love is a Many-Splendored Thing)
  • 1955: Picknick (Picnic)
  • 1956: Auch Helden können weinen (The Proud and Profane)
  • 1957: Die Brücke am Kwai (The Bridge on the River Kwai)
  • 1958: Der Schlüssel (The Key)
  • 1959: Der letzte Befehl (The Horse Soldiers)
  • 1960: Die Welt der Suzie Wong (The World of Suzie Wong)
  • 1960: Verrat auf Befehl (The Counterfeit Traitor)
  • 1962: Patricia und der Löwe (The Lion)
  • 1962: China-Story (Satan Never Sleeps)
  • 1964: Zusammen in Paris (Paris, When It Sizzles)
  • 1964: Beim siebten Morgengrauen (The 7th Dawn)
  • 1966: Alvarez Kelly
  • 1968: Die Teufelsbrigade (The Devils Brigade)
  • 1969: The Wild Bunch Sie kannten kein Gesetz (The Wild Bunch)
  • 1969: Pascal (The Christmas Tree)
  • 1971: The Moviemakers
  • 1971: Missouri
  • 1972: Der Rächer (The Revengers)
  • 1973: Begegnung am Vormittag (Breezy)
  • 1974: Flammendes Inferno (The Towering Inferno)
  • 1974: Open Season Jagdzeit
  • 1976: Network
  • 1976: Die 21 Stunden von München (21 Hours at Munich) (Regie: William A. Graham)
  • 1978: Fedora
  • 1978: Damien Omen II (Damien: Omen II)
  • 1979: Flucht nach Athena (Escape to Athena) (Cameo-Auftritt)
  • 1979: Ashanti
  • 1980: Am Ende des Tales (The Earthling)
  • 1981: S.O.B. Hollywoods letzter Heuler (S.O.B.)

Auszeichnungen

Oscar
  • Bester Hauptdarsteller für Sunset Boulevard (1951) (Nominiert)
  • Bester Hauptdarsteller für Stalag 17 (1954) (Gewonnen)
  • Bester Hauptdarsteller für Network (1977) (Nominiert)
BAFTA Award
  • Bester Hauptdarsteller für Picnic (1955) (Nominiert)
  • Bester Hauptdarsteller für Network (1976) (Nominiert)
Emmy Award
  • Bester Hauptdarsteller für The Blue Knight (1974)

Weblinks

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