Jack Sels

geboren am 29.1.1922 in Antwerpen, Belgien

gestorben am 21.3.1970 in Antwerpen, Belgien

Jack Sels

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Jean-Jacques Jack Sels (* 29. Januar 1922; 21. März 1970 in Antwerpen) war ein belgischer Jazz-Saxophonist, Arrangeur und Komponist.

Leben und Wirken

Jack Sels wuchs in Antwerpen auf und lernte zunächst Klavier, bevor er zum Saxophon wechselte. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte er der Band von Mickey Bunner an. Er spielte für die Truppenbetreuung der US-amerikanischen Armee sowie in verschiedenen Clubs, Casinos und Hotels. Im Mai 1946 nahm die Mickey Bunner Band die 78er Schallplatte The 13th Port auf. 1947 entstanden Sels erste Aufnahmen unter eigenem Namen mit einer Band, zu der auch Toots Thielemans gehörte. Ende der 1940er Jahre spielte Sels mit Musikern wie Bobby Jaspar, Jacques Pelzer, René Thomas, Benoît Quersin, Jean Warland, René Goldstein, Christian Kellens, Francis Coppieters oder Fats Sadi. 1948 trat er auf dem Knokke Jazz Festival auf. Nach dem Vorbild der Dizzy Gillespie Big Band gründete Sels seine eigene Band, für die er Titel komponierte und Arrangements schrieb. Die Sels-Band debütierte 1949 u.a. mit Herman Sandy, Jay Cameron, Bobby Jaspar und Jean Warland; jedoch konnte er die Band aus finanziellen Gründen nicht lange halten. Unter dem Eindruck von Miles Davis´ Birth of the Cool Sessions stellte er 1951 ein 15-köpfiges Ensemble zusammen (u.a. mit Roger Vanhaverbeke) und tourte durch Europa.

Nach seiner Rückkehr nach Belgien spielte er wieder in der Club- und Konzertszene und begleitete u.a. Nat King Cole oder Mezz Mezzrow (1955). Unter eigenem Namen entstanden 1954/55 sechs Alben für Ronnex Records. 1955 schrieb Sels die Filmmusik zu Meeuwen sterven in de haven von Roland Verhavert. 1958 trat er bei der Weltausstellung in Brüssel auf und spiele einige Titel für Decca mit Willy Rockin' ein. Zwei Titel erschienen auf der Decca LP Jazz in Little Belgium; mit Lucky Thompson nahm er das Album Bongo Jazz auf und wirkte an der Radioserie Levende Jazz (Living Jazz) mit. 1959 spielte er in Brüssel mit Lester Young und Max Roach bei einer Jam Session.

Im September 1961 nahm er das Album Sax Appeal für das Label Relax auf; dabei wirkten Lou Bennett, Philip Catherine und Oliver Jackson mit. 1963 war er gezwungen, die Musikszene vorübergehend zu verlassen und im Antwerpener Hafen zu arbeiten. Bald darauf hatte er Gelegenheit für den belgischen Sender BRT zu arbeiten; er schrieb und spielte in der Serie Saxorama; aus dieser Reihe entstand das spätere BRT Jazz Orchester. Titel von Sels wurden auch von Johnny Griffin und der Kenny Clarke-Francy Boland Big Band aufgenommen. In den letzten drei Jahren zwangen ihn gesundheitliche Gründe, seine Musikerlaufbahn zu beenden; er starb im März 1970 an einem Herzinfarkt in Antwerpen.

Nach der Figur von Jack Sels wurde 1993 der belgische Spielfilm Just Friends (Regie Marc-Henri Wajnberg) gedreht. 2003 hatte das Theaterstück het Jack Sels Project.des Theater Antigone Premiere.

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