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Musiker

Jerry González

Jerry González

geboren am 5.6.1949 in New York City, NY, USA

gestorben am 1.10.2018 in Madrid, Comunidad de Madrid, Spanien

Jerry Gonzalez

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Jerry Gonzalez (* 5. Juni 1949 in der Bronx, New York City) ist ein US-amerikanischer Trompeter, Flügelhornist, und Perkussionist des Latin Jazz. Als Trompeter verbindet er stilistisch Einflüsse von Miles Davis und Lee Morgan.[1] Er wurde bekannt für seinen Beitrag zum zeitgenössischen Afro-Cuban Jazz und der Wiederbelebung des Latin Jazz in den 1980er und 1990er Jahren.

Leben und Wirken

Gonzalez wuchs als Sohn puertorikanischer Einwanderer in der Bronx auf; der Bassist Andy Gonzalez ist sein Bruder. Jerry Gonzales erlernte an der Music & Art High School seiner Heimatstadt Trompete und Congas. Während seines Studiums am City College und an der New York University spielte er mit seinem Bruder Latin Jazz. 1970 war er Mitglied der Band von Dizzy Gillespie, um dann bei Eddie Palmieri und bei Manny Oquendo zu wirken. Er spielte aber auch bei Hilton Ruiz und Archie Shepp und war an Aufnahmen einerseits von Tito Puente, Ray Barretto sowie Patato Valdes beteiligt, andererseits aber auch von Dewey Redman, Tony Williams, McCoy Tyner und George Benson. Ende der 1970er Jahre gründete er seinem Bruder Andy Gonzalez, Larry Willis und Steve Berrios die Fort Apache Band, die bei internationalen Festivals auftrat, zahlreiche Alben vorlegte und in den Jazzpolls erfolgreich war. 1999 belegte er mit seiner Band, zu der Solisten wie Steve Turré, John Stubblefield oder Joe Ford gehörten, im Leserpoll des Down Beat den ersten Platz in der Kategorie „Beyond Group of the Year“. Ulrich Olshausen lobte die Fort Apache Band und ihre „kompromisslos intelligente Salsa-Musik mit brillanten Arrangements“ als eine „Fusion, die die ... früheren Versuche mit Latino-Elementen von Charlie Parker, Dizzy Gillespie oder Stan Kenton als Flirt an einem Sommernachmittag erscheinen lässt.“[2] Gonzales bezeichnet die Musik der Fort Apache Band als Ausdruck seiner „musikalischen Zweisprachigkeit“.

Daneben arbeitete Gonzalez in verschiedenen Projekten von McCoy Tyner. Außerdem wirkte Gonzalez an der Dokumentation von Fernando Trueba mit dem Titel Calle 54 mit, an der viele bedeutende Künstler der Latin-Jazz-Szene mitspielten, wie Paquito D’Rivera, Michel Camilo, Eliane Elias. Nach der Premiere von Calle 54 im Jahr 2000 ging Gonzalez auf eine längere Tournee nach Spanien und ließ sich danach eine Weile in Madrid nieder, wo er in den Jazzclubs spielte.

Im Laufe seiner bisherigen Karriere hat Gonzalez mit Künstlern wie Franco Ambrosetti, Andrés Calamaro, Kip Hanrahan, Abbey Lincoln, Kenny Kirkland, Kirk Lightsey, Jaco Pastorius, Pamela Wise, Bobby Hutcherson, und Martirio aufgenommen. Im Jahr 2004 entstand das Album Jerry Gonzalez y los piratas del flamenco mit Flamenco-Künstlern wie Piraña, Niño Josele und Diego El Cigala.

Diskographische Hinweise

  • Ya Yo Me Cure (1979)
  • The River Is Deep (Enja, 1982)
  • Obatalá (Enja, 1988)
  • Earthdance (Sunnyside, 1990)
  • Moliendo Café (Sunnyside, 1991)
  • Crossroads (Milestone Records, 1994)
  • Pensativo (Milestone, 1995)
  • Fire Dance (Milestone, 1996)
  • Jerry González & Federico Lechner: A primera vista (2002)
  • Jerry Gonzalez & Los Piratas del Flamenco (2004)
  • Rhumba para Buhaina (2005)
  • Music for a Big Band (2006)
  • Avisale a mi contrario que aqui estoy yo (2011)
  • Y El Comando de la Clave (Sunnyside, 2012)

Literatur

  • Richard Cook & Brian Morton: The Penguin Guide to Jazz on CD. 6th Edition, London, Penguin, 2002 ISBN 0-14-017949-6.
  • Bielefelder Katalog Jazz, 2001.

Lexigraphische Einträge

Weblinks

Anmerkungen

  1. So M. Kunzler, Jazz-Lexikon
  2. anlässlich des Auftritts beim JazzFest Berlin 1982, zit. n. Kunzler, Jazz-Lexikon, S. 439
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 21.09.2018 10:11:35

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