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Musician

Hugo Wiener

born on 16/2/1904 in Wien, Austria

died on 14/5/1993 in Wien, Austria

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Hugo Wiener

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Hugo Wiener (16. Februar 1904 in Wien - 14. Mai 1993 ebenda) war ein österreichischer Komponist, Librettist, Chanson-, Kabarett-, Drehbuch- und Bühnen-Autor sowie Pianist.

Leben

Schon während der Schulzeit begann er ein privates Musikstudium, nach der Schule arbeitete er als Statist und Korrepetitor am Wiener Raimundtheater. Dem Juden Wiener gelang 1938 die Flucht aus Wien, indem er mit der Revuebühne Femina eine Einladung nach Bogotá (Kolumbien) annahm. Den dafür benötigten Reisepass bekam er allerdings erst, als ihm Fritz Imhoff einen Blankoscheck zur Bezahlung der sogenannten Reichsfluchtsteuer ausstellte. Seine Familie, die in der Folge nach Polen deportiert wurde, musste er in Österreich zurücklassen. Auf der Fahrt nach Bogota lernte er das neue Ensemblemitglied der Femina, Cissy (Gisela) Kraner, kennen, die er 1943 in Caracas (Venezuela) heiratete. Nach eigenen Angaben hätte er die Zeit im Exil kaum durchgestanden, da ihn die Angst um seine in Europa zurückgelassene Familie und die Absurdität, als deutschsprachiger Autor auf einem spanischsprachigen Kontinent zu leben, mehrmals an den Rand des Suizids brachte. Schließlich eröffneten sie in Caracas eine Pianobar, mit der sie großen Erfolg hatten, kehrten aber 1948 nach Wien zurück. Ab 1950 waren sie Ensemblemitglieder des Wiener Simpl, wo er zu einem großen Teil die berühmten Doppelconférencen für Karl Farkas und Ernst Waldbrunn schrieb. 1965 kam es zum Bruch mit Farkas, der krankhaft eifersüchtig alle Erfolge für sich selbst reklamierte.

Hugo Wiener schrieb über hundert Kabarettprogramme und an die 400 Chansons, die durch die einzigartige Interpretation Cissy Kraners zum Erlebnis wurden. Neben Drehbüchern wie für Das verrückte Paar des ZDF verfasste er musikalische Lustspiele und Operettenlibretti und bearbeitete Musicals und Operetten.

Eine besondere Fähigkeit Wieners war, seine Texte den jeweiligen Interpreten auf den Leib zu schreiben.

Er ist in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 33 G, Nummer 3) beigesetzt. 1997 wurde der Hugo-Wiener-Weg im 22. Bezirk Donaustadt nach ihm benannt, 1999 der Hugo-Wiener-Platz im 4. Bezirk Wieden; nach seiner Frau wurde 2013 in Wieden der Cissy-Kraner-Platz benannt.

Werke (Auswahl)

Chansons
  • Aber der Novak läßt mich nicht verkommen
  • Eine verzwickte Verwandtschaft
  • Ich kann den Novotny nicht leiden!
  • Ich wünsch' mir zum Geburtstag einen Vorderzahn
  • Opernbesuch
  • Wie man eine Torte macht
  • Auf der Panozza-Lacken
  • Das Gebet (k)eine Jungfrau
  • Die Diätätvolle
  • So wie das Mädchen Rose-Marie
  • Ich möcht so gern ein Teenager sein
  • Ja, ja das Quiz
  • Warum kann ich nicht die Marilyn Monroe sein
  • Ich muss aus dem Milieu heraus
  • Die auch so grausame Geschichte vom kleinen Albert
Satiren
  • Das Beste aus dem Simpl. Amalthea-Verlag, Wien 1973.
  • Beste Geschichten. Ullstein, Frankfurt/M. 1989, ISBN 3-548-22158-0.
  • Zebras sind keine Elefanten. Beste Satiren. 3. Aufl. Amalthea-Verlag, Wien 1991, ISBN 3-85002-154-8.
  • Doppelconférence. Satirisches. Ullstein, Frankfurt/M. 1992, ISBN 3-548-22797-X (Sketche für Karl Farkas, Maxi Böhm, Heinz Conrads, Fritz Muliar und Ernst Waldbrunn).
  • Der Blöde und der Gscheite. Die besten Doppelconferencen. Amalthea-Verlag, Wien 2006, ISBN 3-85002-554-3.
  • Heiterkeit auf Lebenszeit. Ausgewählte Satiren. Ullstein, Frankfurt/M. 11990, ISBN 3-548-22289-7.
  • Ich erinnere mich nicht. Satiren; k(m)eine Memoiren.. 4. Aufl. Dtv, München 1985, ISBN 3-423-01340-0.
  • Kleine Geschenke erhalten die Feindschaft. Neue Satiren. Droemer Knaur, München 1986, ISBN 3-426-02151-X.
  • Krokodile fliegen nicht. Satiren aus Wien. 4. Aufl. Dtv, München 1982, ISBN 3-423-01261-7.
  • Lesen Sie wohl! Satiren. Ullstein, Frankfurt/M. 1991, ISBN 3-548-22072-X.
  • Die lieben Verwandten und andere Feinde. Ullstein, Frankfurt/M. 1988, ISBN 3-548-20806-1.
  • Verliebt, verlobt, geheiratet. Satiren. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt/M. 1980, ISBN 3-596-22463-2.
  • Immer mit der Ruhe. Satiren. Amalthea-Verlag, Wien 1985. ISBN 3-85002-202-1.
  • Strichweise Sonne. Neue Satiren. Amalthea-Verlag, Wien 1981, ISBN 3-85002-140-8.
  • Wie das Leben so spielt. Satiren. Moewig-Verlag, Rastatt 1982, ISBN 3-8118-4816-X.
  • Ein Grund zum Feiern. Meine Frau und ich. Amalthea-Verlag, Wien 1983, ISBN 3-85002-184-X.
  • Das sind ja schöne Geschichten, Neue Satiren. Amalthea-Verlag, Wien 1983, ISBN 3-85002-171-8.
  • Diskretion Nebensache. Neue Satiren. Amalthea-Verlag, Wien 1989, ISBN 3-85002-280-3.
  • Ich gratuliere mir. Die besten Satiren. Amalthea-Verlag, Wien 2004, ISBN 3-85002-512-8.
Autobiographie
  • Zeitensprünge. Erinnerungen eines alten Jünglings. Ullstein, Frankfurt/M. 1994, ISBN 3-548-35441-6.
Bearbeitungen
  • Auf der grünen Wiese. Operette (von Vladimír Tolarski).
  • Pension Schöller. Posse (von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby).

Auszeichnungen

  • Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
  • Kulturpreis des Landes Niederösterreich
  • Ybbser Spaßvogel 1989

Literatur

  • Cissy Kraner und Georg Markus: Aber der Hugo ließ mich nicht verkommen - Lieder und Erinnerungen. Amalthea, Wien 1994.
  • Karin Sedlak: Heiterkeit auf Lebenszeit?  Hugo Wiener und seine Wirkungsstätten. Ein Beitrag zur Kabarett- und Exilforschung. Dissertation, Universität Wien, 2009. Abgerufen am 9. Juni 2011.

Weblinks

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