Manfred Mann

Manfred Mann (Band)

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Manfred Mann waren eine britische Beatband, die von 1962 bis 1969 existierte. Der Bandname ist identisch mit dem des Gründungsmitglieds und Keyboarders Manfred Mann. Nach den Beatles und den Animals waren Manfred Mann mit der Single Do Wah Diddy Diddy die dritte englische Band, die den 1. Platz der US-amerikanischen Charts erreichte.[1] Mit Pretty Flamingo und dem von Bob Dylan geschriebenen Mighty Quinn hatte sie in den USA zwei weitere Nummer-eins-Hits. In Deutschland erreichten Ha! Ha! Said the Clown und Mighty Quinn die Spitze der Hitparaden.

Geschichte

Manfred Mann und der Schlagzeuger Mike Hugg formierten 1962 in London die Mann Hugg Blues Brothers. Paul Jones übernahm den Gesang, Dave Richmond spielte die Bassgitarre. Als Leadgitarrist kam Mike Vickers hinzu, der auch Altsaxophon und Flöte spielte.

1963 kam die Band beim Plattenlabel EMI unter Vertrag. Ihr Name wurde auf Geheiß des Produzenten John Burgess in Manfred Mann geändert. Im Juli jenes Jahres wurde mit dem bluesigen Instrumentalstück Why Should We Not?, das die Gruppe in der folgenden Silvestershow im Fernsehen präsentieren konnte, die erste Single veröffentlicht. Im Jahr darauf spielte die Band mit dem Lied 5-4-3-2-1 die Eröffnungsmelodie für die wöchentliche Musikshow Ready Steady Go des britischen Fernsehkanals ITV ein. Das Stück erreichte Platz 5 der Britischen Musikcharts.

Dave Richmond verließ die Band kurz darauf und wurde durch Tom McGuinness ersetzt. Der erste selbstgeschriebene Hit der Band war Hubble Bubble (Toil And Trouble). Im Juni 1964 nahm die Gruppe in den Abbey Road Studios das Lied Do Wah Diddy Diddy auf, eine Coverversion der US-amerikanischen Gesangsgruppe The Exciters, die damit nur mäßigen Erfolg gehabt hatte. Die Manfred-Mann-Version erklomm in Großbritannien und den USA die Spitze der Charts. Mit einem weiteren Cover, Sha La La von der Girlgroup The Shirelles, erreichte Manfred Mann in Großbritannien Platz drei.

Der Erfolg ging – zumindest die veröffentlichten Singles betreffend – mit einer Abkehr vom bislang eher blues- und jazzorientierten Musikstil hin zu poppigeren Arrangements einher. Auf ihren Alben blieb die Band ihrem Stil jedoch treu. Im September 1964 veröffentlichte sie, nachdem bereits eine EP vorausgegangen war, mit The Five Faces of Manfred Mann ihr erstes Album. Es umfasste, neben Eigenkompositionen, Interpretationen von Howlin’ Wolfs Smokestack Lightning, Ann Coles Got My Mojo Working und Bo Diddleys Bring It To Jerome. Die US-amerikanische Ausgabe wich vom Original ab, sie enthielt die Hits Hubble Bubble (Toil And Trouble), Do Wah Diddy Diddy und Sha La La.

Oh No Not My Baby, ein Maxine-Brown-Cover aus der Feder von Gerry Goffin und Carole King, erreichte im Frühjahr 1965 in Großbritannien Platz 11. Das zweite Album Mann Made kam im Oktober 1965 heraus. Es enthielt unter anderem das Bluesstück Stormy Monday von T-Bone Walker (im Original Call It Stormy Monday (But Tuesday Is Just as Bad)). Die EP The One in the Middle aus demselben Jahr enthielt mit With God on Our Side erstmals ein Bob-Dylan-Cover. If You Gotta Go, Go Now, ebenfalls von Dylan geschrieben, kletterte in Großbritannien auf Platz zwei.

Im Frühjahr 1966 erklomm Pretty Flamingo die Spitzen der UK- und US-Charts. In jenem Jahr verließen Mike Vickers und Paul Jones, auf den Mike d’Abo als Sänger folgte, die Band.[1] Tom McGuinness übernahm die Leadgitarre, neuer Mann am Bass wurde Jack Bruce. Bruce, der noch im selben Jahr zu Cream wechselte, ist nur auf Pretty Flamingo und der EP Instrumental Asylum zu hören, sein Nachfolger wurde Klaus Voormann.

1966 wechselte die Band zum Schallplattenlabel Fontana, neuer Produzent wurde Shel Talmy. EMI brachte die Sampler Mann Made Hits (1966) und Soul of Mann (1967) sowie bisher unveröffentlichtes Material auf den Markt. Den unfertigen Song You Gave Me Somebody to Love ließ EMI zur Empörung der Band mit Studiomusikern vervollständigen. Er erreichte Platz 36 in den britischen Charts.

Die Single Just Like A Woman, wiederum ein Bob-Dylan-Cover, kam in den USA auf Platz zehn. Dort erreichten noch im selben Jahr Semi-Detached Suburban Mr. James und 1967 Ha! Ha! Said the Clown die Plätze zwei bzw. vier. Im Dezember 1966 erschien die EP Instrumental Assassination, wie die Vorgänger mit Coverversionen bekannter Songs.

Mit Ha! Ha! Said the Clown hatten Manfred Mann Anfang 1967 ihren ersten Nummer-eins-Hit in Deutschland. Die Covers Sweet Pea (Im Original von Tommy Roe) und So Long, Dad (Randy Newman) floppten in den Charts. Erst 1968 gab es – vom Low-Price-Sampler What A Mann abgesehen – wieder Alben: den Soundtrack Up The Junction zum gleichnamigen Film und Mighty Garvey!, das letzte Album der Gruppe. Mighty Quinn aus der Feder von Bob Dylan bescherte der Band Anfang 1968 einen letzten Nummer-eins-Hit in Großbritannien. In Deutschland kletterte das Lied ebenfalls auf die höchste Chartposition.

Auch die drei letzten Singles konnten sich in Großbritannien in den Top 10 platzieren: My Name Is Jack und Fox On The Run im Juni bzw. Dezember 1968, Ragamuffin Man im Jahr darauf.

1969 löste sich die Gruppe auf. Mann und Hugg kehrten der populären Musik den Rücken und gründeten im Oktober 1969 die Experimental-Jazzrock-Formation Manfred Mann Chapter Three.

Diskografie

Singles

  • Why Should We Not? (1963)
  • Cock-a-Hoop (1963)
  • 5-4-3-2-1 (1964)
  • Hubble Bubble (Toil And Trouble) (1964)
  • Do Wah Diddy Diddy (1964)
  • Sha-La-La (1964)
  • Come Tomorrow (1965)
  • Oh No! Not My Baby (1965)
  • My Little Red Book (1965)
  • If You Gotta Go, Go Now (1965)
  • Hi Lili, Hi Lo (1965)
  • Pretty Flamingo (1966)
  • You Gave Me Somebody To Love (1966)
  • Just Like a Woman (1966)
  • When Will I Be Loved (1966)
  • Semi-Detached Suburban Mr. James (1966)
  • Ha! Ha! Said the Clown (1967)
  • Sweet Pea (1967)
  • So Long, Dad (1967)
  • Mighty Quinn (1968)
  • (Theme From) Up the Junction (1968)
  • My Name Is Jack (1968)
  • Fox on the Run (1968)
  • Ragamuffin Man (1969)

Alben

  • The Five Faces of Manfred Mann (1964)
  • Mann Made (1965)
  • Mann Made Hits (Sampler; 1966)
  • As Is (1966)
  • Soul of Mann (Sampler; 1967)
  • Up the Junction (1968)
  • What a Mann (Sampler; 1968)
  • Mighty Garvey! (1968)

In den USA hatte die Alben zum Teil andere Namen und Inhalte

EPs

  • Manfred Mann's Cock-a-Hoop (1964)
  • Groovin' With Manfred Mann (1964)
  • The One in the Middle (1965)
  • No Living Without Loving (1965)
  • Machines (1966)
  • Instrumental Asylum (1966)
  • As Was (1966)
  • Instrumental Assassination (1966)

Literatur

  • Greg Shaw: Die Briten kommen. Aus den Kindertagen der englischen Rockmusik. Rowohlt, Reinbek 1983, ISBN 3-499-17773-0, S. 168 ff.

Einzelnachweise

  1. a b Guy Peelaert: Rock Dreams. Walther H. Schünemann, München 1973.
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 04.04.2019 22:41:05

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