Morgan Freeman

Morgan Freeman

geboren am 1.6.1937 in Clarksdale, MS, USA

Morgan Freeman

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Morgan Porterfield Freeman, Jr. (* 1. Juni 1937 in Memphis, Tennessee) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur, Produzent und Oscar-Preisträger. Er gehört zu den profiliertesten Charakterdarstellern Hollywoods.

Leben

Freeman wuchs in Chicago auf und besuchte das Los Angeles Community College.

2008 zog er sich bei einem Autounfall im US-Bundesstaat Mississippi einen gebrochenen Arm, einen gebrochenen Ellbogen und eine kleinere Schulterverletzung zu.[1]

Er ist Privatpilot und besitzt mehrere Flugzeuge, darunter eine Cessna 414, eine Cessna Citation 501 SP und eine Emivest Aerospace SJ30.[2] Er hat sich auch einen Flug ins All mit dem Space Ship Two von Virgin Galactic reservieren lassen.[3]

Im Juli 2012 spendete er eine Million Dollar für den Super-PAC Priorities USA Action, eine Lobbygruppe, die sich für die Wiederwahl Barack Obamas einsetzte. Er begründete dies damit, dass Obama in dieser historisch schwierigen Zeit außerordentliche Arbeit geleistet habe.[4]

Freeman wurde zweimal geschieden und hat vier Kinder.

Beruf

1937-1989

Er diente ab 1955 vier Jahre als Mechaniker bei der US-Luftwaffe.

Erste Erfahrungen als Schauspieler sammelte er am Pasadena Playhouse-Theater, wo er Anfang der 1960er in dem Stück The Niggerlovers sein Bühnendebüt gab. Kurze Zeit später war er in einer afroamerikanischen Version des Erfolgsmusicals Hello, Dolly! zu sehen. Landesweit bekannt wurde Freeman 1971 mit der TV-Sendung The Electric Company, in der er bis 1977 die Rolle des Easy Reader spielte.

Für seine darstellerischen Leistungen in den Bühnenstücken Mutter Courage und ihre Kinder, The Gospel at Colonus, Corialanus und Miss Daisy und ihr Chauffeur erhielt er in den 1980er Jahren vier Obie Awards. Das Broadway-Musical The Mighty Gents brachte ihm einen Drama Desk Award und eine Tony-Nominierung ein. 1980 war er in Stuart Rosenbergs Brubaker, Peter Yates' Der Augenzeuge und in Malcolm X Tod eines Propheten (Death of a Prophet) zu sehen. Für den Film Glitzernder Asphalt erhielt er 1987 eine Oscar-Nominierung. 1989 gelang Morgan Freeman mit Miss Daisy und ihr Chauffeur der internationale Durchbruch. Die Rolle des Chauffeurs der alten Miss Daisy, die ihm erneut eine Oscar-Nominierung einbrachte, hatte er zuvor bereits am Theater gespielt.

1990 bis heute

In den Folgejahren wirkte Freeman in zahlreichen Filmen mit, darunter das Bürgerkriegsdrama Glory, Fegefeuer der Eitelkeiten von Brian De Palma, Robin Hood König der Diebe mit Kevin Costner, Mary Elizabeth Mastrantonio, Alan Rickman und Erbarmungslos von Clint Eastwood. 1993 war er erstmals als Regisseur tätig und drehte den Film Bopha! Kampf um Freiheit, der sich mit der Apartheid in Südafrika beschäftigt, ein Thema, an dem er schon ein Jahr zuvor im Film Im Glanz der Sonne zusammen mit Stephen Dorff arbeitete. 1994 war Freeman neben Tim Robbins in der Stephen-King-Verfilmung Die Verurteilten zu sehen und erhielt seine dritte Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller. Ein Jahr später übernahm er Rollen in Wolfgang Petersens Outbreak Lautlose Killer und dem Thriller Sieben von David Fincher. 1997 drehte er unter der Regie von Steven Spielberg das Drama Amistad Das Sklavenschiff und den Katastrophenfilm Deep Impact.

Zu seinen jüngeren Rollen zählen Der Anschlag, Dreamcatcher sowie die Komödien Bruce Allmächtig und Evan Allmächtig, in denen er als Gott zu sehen ist. Für Clint Eastwoods Film Million Dollar Baby wurde er 2005 mit dem Oscar als bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Außerdem war er in den neueren Batman-Verfilmungen Batman Begins, The Dark Knight und The Dark Knight Rises als Lucius Fox zu sehen, einem wichtigen Verbündeten des Titelhelden.

Aufgrund seiner charakteristischen Stimme war er im Laufe seiner Karriere immer wieder als Sprecher und Erzähler tätig. Seine deutsche Stimme wird ihm abwechselnd von Klaus Sonnenschein und Jürgen Kluckert geliehen. In Bruce Allmächtig und der Fortsetzung Evan Allmächtig wird er von Reinhard Brock synchronisiert.

Ein häufig wiederkehrendes Thema seiner Filme sind die Rechte der Schwarzen und deren Unterdrückung (u.a. Im Glanz der Sonne, Malcolm X Tod eines Propheten, Miss Daisy und ihr Chauffeur, Bopha! Kampf um Freiheit, Amistad Das Sklavenschiff). 2009 porträtierte er in Clint Eastwoods Drama Invictus Unbezwungen den früheren südafrikanischen Präsidenten und Anti-Apartheid-Kämpfer Nelson Mandela.

Zusammen mit seinem Freund und Geschäftspartner betreibt Morgan Freemann den Bluesclub Ground Zero und das Restaurant Madidi in Clarksdale (Mississippi). Madidi wurde nach zehnjährigem Bestehen 2012 geschlossen.[5]

Seit 2010 ist er als Ausführender Produzent, Moderator und Sprecher der Dokumentarserie Morgan Freeman: Mysterien des Weltalls tätig. Die Sendereihe befasst sich mit den Geheimnissen des Universums.[6]

Im Mai 2012 gab es bei der Aktionärsversammlung von Time Warner eine Beschwerde darüber, dass Freeman während eines Promo-Auftritts für den Film The Dark Knight Rises der Tea-Party-Bewegung Rassismus vorgeworfen hatte. Angeblich habe das den kommerziellen Erfolg des Films Dolphin Tale geschmälert. Der klagende Aktionär leitet einen politisch rechten Thinktank. Der Vorstand des Filmkonzerns lehnte es ab, Freeman zu maßregeln.[7] Deutschlandradio Kultur sprach von einem abgelehnten Maulkorb.[8]

Filmografie (Auswahl)

Hauptartikel: Morgan Freeman/Filmografie

Darsteller

  • 1964: Der Pfandleiher (The Pawnbroker)
  • 1966: A Man Called Adam
  • 1968: Wo warst Du als das Licht ausging? (Where Were You When the Lights Went Out?)
  • 1971-1977: The Electric Company (Fernsehserie)
  • 1971: Who Says I Cant Ride a Rainbow!
  • 1973: Blade Der Kontrabulle (Blade)
  • 1974: Out to Lunch (Fernsehkurzfilm)
  • 1978: Roll of Thunder, Hear My Cry (Fernsehfilm)
  • 1978: Visions: Charlie Smith and the Fritter Tree (Fernsehserie, eine Folge)
  • 1979: Coriolanus
  • 1979: Julius Caesar (Kurzfilm)
  • 1979: Hollow Image (Fernsehfilm)
  • 1980: Attica Revolte hinter Gittern (Fernsehfilm)
  • 1980: Brubaker
  • 1981: Malcolm X Tod eines Propheten (Death of a Prophet) (Fernsehkurzfilm)
  • 1981: Der Augenzeuge (Eyewitness)
  • 1981: Ryans Hope (Fernsehserie)
  • 1981: Liebe ist meine stärkste Waffe (The Marva Collins Story) (Fernsehfilm)
  • 1982-1984: Another World: Bay City (Fernsehserie)
  • 1984: Harry & Sohn (Harry & Son)
  • 1984: Die Aufsässigen (Teachers)
  • 1985: The Gospel at Colonus (Fernsehfilm)
  • 1985: The Atlanta Child Murders (Fernsehserie)
  • 1985: Marie Eine wahre Geschichte (Marie)
  • 1985: Jungs außer Kontrolle (That Was Then This Is Now)
  • 1985: Unbekannte Dimensionen (The Twilight Zone) (Fernsehserie)
  • 1985: Protokoll einer Hinrichtung (The Execution of Raymond Graham) (Fernsehfilm)
  • 1986: Letzte Ruhe (Resting Place) (Fernsehfilm)
  • 1987: Glitzernder Asphalt (Street Smart)
  • 1987: An einem Freitagabend (Fight for Life) (Fernsehfilm)
  • 1988: Tropic War (Clinton and Nadine) (Fernsehfilm)
  • 1988: Süchtig (Clean and Sober)
  • 1989: Der knallharte Prinzipal (Lean on Me)
  • 1989: Johnny Handsome Der schöne Johnny
  • 1989: Miss Daisy und ihr Chauffeur (Driving Miss Daisy)
  • 1989: Glory
  • 1990: Fegefeuer der Eitelkeiten (The Bonfire of the Vanities)
  • 1991: Robin Hood König der Diebe (Robin Hood: Prince of Thieves)
  • 1992: Im Glanz der Sonne (The Power of One)
  • 1992: Erbarmungslos (Unforgiven)
  • 1994: Die Verurteilten (The Shawshank Redemption)
  • 1995: Outbreak Lautlose Killer
  • 1995: Sieben (Se7en)
  • 1996: Moll Flanders Hure wider Willen
  • 1996: Außer Kontrolle (Chain Reaction)
  • 1997: denn zum Küssen sind sie da (Kiss the Girls)
  • 1997: Amistad Das Sklavenschiff
  • 1998: Hard Rain
  • 1998: Deep Impact
  • 2000: Nurse Betty
  • 2000: Under Suspicion Mörderisches Spiel (Under Suspicion)
  • 2001: Im Netz der Spinne (Along Came a Spider)
  • 2002: High Crimes Im Netz der Lügen
  • 2002: Der Anschlag (The Sum of All Fears)
  • 2003: Freedom: A History of Us (Fernsehserie)
  • 2003: Levity
  • 2003: Dreamcatcher
  • 2003: Bruce Allmächtig (Bruce Almighty)
  • 2003: Guilty by Association
  • 2004: Hawaii Crime Story (The Big Bounce)
  • 2004: Million Dollar Baby
  • 2005: Die Reise der Pinguine (La marche de lempereur) (Stimme)
  • 2005: Unleashed Entfesselt (Danny the Dog)
  • 2005: Batman Begins
  • 2005: Krieg der Welten (War of the Worlds) (Stimme)
  • 2005: Ein ungezähmtes Leben (An Unfinished Life)
  • 2005: Edison Stadt des Verbrechens
  • 2006: Lucky Number Slevin
  • 2006: 10 Items or Less Du bist wen du triffst (10 Items or Less)
  • 2006: The Contract
  • 2007: Evan Allmächtig (Evan Almighty)
  • 2007: Gone Baby Gone Kein Kinderspiel (Gone Baby Gone)
  • 2007: Zauber der Liebe (Feast of Love)
  • 2007: Das Beste kommt zum Schluss (The Bucket List)
  • 2008: Wanted
  • 2008: The Dark Knight
  • 2008: A Raisin in the Sun (Fernsehfilm, Stimme)
  • 2009: Invictus Unbezwungen (Invictus)
  • 2009: The Code Vertraue keinem Dieb (Thick as Thieves)
  • 2009: Bruchreif (The Maiden Heist)
  • 2010: R.E.D. Älter, Härter, Besser (RED Retired. Extremely Dangerous)
  • seit 2010: Morgan Freeman: Mysterien des Weltalls (Through the Wormhole with Morgan Freeman) (Doku-Serie)
  • 2011: Conan (als Erzähler)
  • 2011: Mein Freund der Delfin (Dolphin Tale)
  • 2012: The Dark Knight Rises
  • 2012: The Magic of Belle Isle
  • 2013: Oblivion
  • 2013: Olympus Has Fallen Die Welt in Gefahr (Olympus Has Fallen)
  • 2013: Die Unfassbaren Now You See Me (Now You See Me)
  • 2013: Last Vegas
  • 2014: The Lego Movie (Stimme von Vitruvius)
  • 2014: Transcendence

Produzent

  • 1999: Meuterei in Port Chicago (Mutiny) (Fernsehfilm)
  • 2000: Under Suspicion Mörderisches Spiel
  • 2001: Im Netz der Spinne (Along Came a Spider)
  • 2003: Levity
  • 2006: 10 Items or Less Du bist wen du triffst
  • 2010: Morgan Freeman: Mysterien des Weltalls (Through the Wormhole with Morgan Freeman)

Regisseur

  • 1993: Bopha! Kampf um Freiheit

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 1988: Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller für Glitzernder Asphalt
  • 1990: Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller für Miss Daisy und ihr Chauffeur
  • 1989: NBR Award als Bester Hauptdarsteller für Miss Daisy und ihr Chauffeur
  • 1990: Berlinale 1990: Silberner Bär als bester Darsteller für Miss Daisy und ihr Chauffeur
  • 1994: Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller für Die Verurteilten
  • 1995: Chlotrudis Awards als Bester Schauspieler für Die Verurteilten
  • 2004: Image Award, Black Reel Award in der Kategorie Comedy, nominiert für BET Awards
  • 2005: Oscar-Auszeichnung als Bester Nebendarsteller für Million Dollar Baby
  • 2008: Kennedy-Preis
  • 2009: NBR Award als Bester Hauptdarsteller für Invictus
  • 2010: Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller für Invictus
  • 2012: People's Choice Award (USA), Favorite Movie Icon[9]
  • 2012: Cecil B. DeMille Award für sein Lebenswerk
  • 2012: Goldene Kamera für sein Lebenswerk

Morgan Freeman gewann 2004 den Image Award und wurde für den Black Reel Award und in der Kategorie Comedy der BET Awards nominiert.

Literatur

  • Gina De Angelis: Morgan Freeman. New York 1999, ISBN 0-7910-4963-9.
  • Julia Holt, Sandra Woodcock: Morgan Freeman: Real Lives. London 2000, ISBN 0-340-77669-2.
  • Kathleen Tracy: Morgan Freeman: A Biography. Fort Lee 2006, ISBN 1-56980-307-2.

Weblinks

Commons: Morgan Freeman  Bilder, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. vgl. AP: Morgan Freeman bei Autounfall schwer verletzt bei faz.net, 4. August 2008
  2. Emivest Aerospace (Hrsg.): Emivest joins Morgan Freemans jet-set cast. 2009-12-23 (Zugriff am 2010-05-13)
  3. Der Spiegel (Hrsg.): Ab ins All. 2005-12-13 (Zugriff am 2010-05-13)
  4. http://www.sueddeutsche.de/politik/praesidentenwahlen-in-den-usa-morgan-freeman-spendet-obama-eine-million-dollar-1.1414461
  5. Morgan Freeman closing Madidi Restaurant in Mississippi
  6. http://www.imdb.com/title/tt1513168/combined Deutsche imdb zu Through the Wormhole with Morgan Freeman
  7. The Guardian vom 16. Mai 2012: Dark Knight Rises imperilled by Morgan Freeman's politics, claims Time Warner shareholder
  8. http://www.dradio.de/kulturnachrichten/201205-161600/4
  9. http://www.peopleschoice.com/pca/awards/nominees/index.jsp?year=2012
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