Josh White

Josh White

geboren am 11.2.1914 in Greenville, SC, USA

gestorben am 5.9.1969 in Manhasset, Long Island, NY, USA

Josh White

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Joshua Daniel White, besser bekannt als Josh White (* 11. Februar 1914 in Greenville, South Carolina; 1969 in New York City, New York) war ein afroamerikanischer Blues-, Spiritual- und Folkgitarrist und -sänger.

Josh Whites Sohn, Josh White Jr., ist ebenfalls als sozial engagierter Sänger, Gitarrist und Schauspieler bekannt geworden.

Leben

Im östlichen South Carolina der Vereinigten Staaten geboren, verlässt Josh White im Alter von sieben Jahren seine sechsköpfige Familie. Ausschlag dafür ist das für ihn stark prägende Erlebnis, wie weiße Beamte seinen Vater wegen verspäteter Begleichung einer Rechnung tödlich verprügeln.

Die Brutalität und Ungerechtigkeit der Segregation bleiben aber weiterhin zentrale Motive in Whites Kindheit. Indem er blinden, alten, schwarzen Sängern als Blindenjunge, Sänger und Tambourinspieler dient (darunter James Man Arnold, Blind Columbus Williams, Blind Archie Jackson, Blind John Henry Walker, Blind Blake, Blind Joe Taggart (mit dem er auch aufnimmt) und Blind Lemon Jefferson), verdient er sein Geld und bereist dabei Amerika, trotzdem zeichnen Lynchmorde, Ku-Klux-Klan-Verfolgung und Rassenhass weiterhin den Alltag des unterernährten White. Dennoch profitiert er in dieser Zeit in musikalischer Hinsicht enorm: Nachts übt und komponiert er versteckt in Feldern auf seiner Gitarre erste eigene Textlieder. Mit 12 nimmt er mit Joe Taggert, einem blinden Strassensänger, in Chicago einige Duette auf.

1932 unterzeichnet er seinen ersten Plattenvertrag mit ARC in New York. Zunächst singt er Bluessongs, dann auch christliche Titel. Mit den sozialkritischen Texten seiner eigenen Songs und der ausgewählten Coverversionen trifft er ins Schwarze. 1936 unterbrach ein Unfall seine Karriere; er konnte Jahre lang seine Hand nicht richtig verwenden.

1939 tritt er zusammen mit Paul Robeson in der Show John Henry auf. In den 1940er Jahren nimmt er wieder auf (nun für Moses Asch). Zwei Titel kommen überraschend gut an: St. James Infirmary Blues und Strange Fruit (letzterer richtet sich gegen Lynchmorde an Schwarzen). Im Zweiten Weltkrieg singt er für das US Office of War Information. 1941 spielt er als erster Schwarzer vor Franklin D. Roosevelt im Weißen Haus. 1942 tritt er als erster Afroamerikaner in vormals rassengetrennten Hotels auf. Als Erster bricht er 1944 den Rekord von einer Million Platten mit One Meatball, es folgt eine Amerikatour. Pete Seeger nennt ihn Mr. Folk Music.

Einen Rückschlag erleidet Whites Karriere 1950 mit der Veröffentlichung seines Namens in dem Pamphlet Red Channels, worin ehemalige FBI-Agenten 151 Künstler auflisten, die verdächtigt werden, subversiven Organisationen anzugehört zu haben. White war in Kriegsjahren auf mehreren Veranstaltungen aufgetreten, die u. a. von kommunistischen Parteien gesponsert worden waren und gehörte in den 40ern zu einem Umfeld der kommunistischen Partei nahestehenden politisch engagierten Folkmusikern, mit denen er u.a. bei den Almanac Singers zusammenarbeitete.

Nach zahlreichen Anhörungen vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe und Rechtfertigungen vor der Öffentlichkeit setzt er seine Musikkarriere fort. Unter anderem publiziert der Autor Elijah Wald seine Biographie unter dem Titel Josh White Society Blues. Seine Fans nennen ihn inzwischen The Father of American Folk Music.

1969 stirbt Joshua Daniel White mit 54 Jahren an seiner Herzkrankheit.

Die US-amerikanische Post honoriert 1998 seinen Beitrag zur Musikgeschichte und zum Frieden mit der Veröffentlichung einer 32-Cent-Marke mit seinem Abbild.

Literatur

  • Elijah Wald Josh White Society Blues Amherst: University of Massachusetts Press, 2000

Weblinks

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