Ernst Marischka

geboren am 2.1.1893 in Wien, Österreich

gestorben am 12.5.1963 in Chur, GR, Schweiz

Ernst Marischka

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ernst Marischka (* 2. Jänner 1893 in Wien; 12. Mai 1963 in Chur, Graubünden), Bruder von Hubert Marischka, war ein österreichischer Regisseur und Drehbuchautor, der auf wienerische, operettenselige Komödienstoffe spezialisiert war. Seine bekanntesten Werke waren die drei Sissi-Spielfilme, die zwischen 1955 und 1958 gedreht wurden. Er schrieb auch den deutschen Text Vergiß mein nicht des bekannten Liedes Non ti scordar di me von Ernesto de Curtis.

Leben

Nach dem Abschluss des Gymnasiums gelangte er über seinen Bruder Hubert und dessen Freund, den Filmpionier Alexander Graf Kolowrat, zum Film. Seine erste Arbeit war das Drehbuch für das von Kolowrats Filmgesellschaft Sascha produzierte, monumentale Operettenspektakel Der Millionenonkel (1913). In der Folge schrieb er aktiv für den Stummfilm bis 1921 Drehbücher, ab 1915 übernahm er auch Regiearbeiten. Nach einer fast zehnjährigen Pause kehrte er 1931 zum Film als Drehbuchautor zurück. Er war ein Spezialist für kostümrauschende, prachtvoll ausgestattete und mit viel Operettenmusik unterlegte Romanzen, schrieb allerdings auch Manuskripte zu ur-wienerischen Stoffen wie Wiener Blut, Wiener Gschichten und Schrammeln. Weitere Erfolge hatte er in dieser Zeit mit den Drehbüchern zu Mädchenjahre einer Königin und der Ur-Berliner Operette Frau Luna von Paul Lincke.

Mit Beginn der 40er Jahre führte er dann auch wieder erfolgreich Regie, wie 1940 mit Sieben Jahre Pech und der Fortsetzung Sieben Jahre Glück. Nach dem Krieg verlief seine Karriere zunächst weniger erfolgversprechend weiter, erst 1954 gelang ihm wieder ein Erfolg mit dem Remake von Mädchenjahre einer Königin, mit der er erstmals die 16-jährige Romy Schneider groß herausstellte. Ab 1955 drehte er dann mit Romy Schneider auch seinen größten Erfolg: die drei Sissi-Filme. 1958 gelang ihm ein beachtenswerter Erfolg mit der Verfilmung von Franz Werfels Der veruntreute Himmel, einer seiner wenigen Verfilmungen von ernsthaften Stoffen mit Annie Rosar in einer ihrer wenigen Hauptrollen. Mit der Erma besaß er seine eigene Produktionsfirma, mit der er fast alle seine österreichischen Nachkriegsfilme auch selbst produziert hatte.

Ernst Marischka gehört einer Wiener Künstlerdynastie an, als deren Gründervater sein Bruder Hubert gesehen wird, da auch dessen Söhne Franz und Georg im Filmgeschäft tätig waren, ebenfalls als Regisseure und Drehbuchautoren, Georg Marischka auch als Schauspieler (z.B. Forsthaus Falkenau).

Ebenfalls als Schauspielerin tätig war die Ehefrau von Franz Marischka, Alexandra Marischka. Und in der dritten Generation wird die Familie heute durch die Schauspielerin Nicole Marischka vertreten.

Er ruht auf dem Hietzinger Friedhof in Wien. Im Jahr 2009 wurde im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf die Marischkapromenade nach ihm und zweien seiner Brüder, Carl und Hubert, benannt. [Anm. 1]

Filmografie (als Regisseur)

  • 1940: Sieben Jahre Pech
  • 1942: Sieben Jahre Glück
  • 1942: Dove andiamo, signora?
  • 1943: Sette anni di felicità
  • 1943: Ein Walzer mit dir
  • 1943: Abenteuer im Grandhotel
  • 1944: Der Meisterdetektiv
  • 1949: Passione secondo S. Matteo (Matthäus-Passion)
  • 1951: Verklungenes Wien
  • 1951: Zwei in einem Auto
  • 1952: Saison in Salzburg
  • 1952: Hannerl
  • 1953: Hurra ein Junge!
  • 1953: Der Feldherrnhügel
  • 1953: Du bist die Welt für mich
  • 1954: König der Manege
  • 1954: Mädchenjahre einer Königin
  • 1955: Die Deutschmeister
  • 1955: Sissi
  • 1956: Opernball
  • 1956: Sissi Die junge Kaiserin
  • 1957: Scherben bringen Glück
  • 1957: Sissi Schicksalsjahre einer Kaiserin
  • 1958: Das Dreimäderlhaus
  • 1958: Der veruntreute Himmel
  • 1959: Alt Heidelberg
  • 1962: Forever My Love

Filmografie (als Drehbuchautor)

  • 1913: Der Millionenonkel
  • 1915: Zwei Freunde
  • 1927: Der Orlow (Operette)
  • 1931: Die Verliebte Firma
  • 1932: Voyage de noces
  • 1932: Der Diamant des Zaren
  • 1932: Paris-Méditerranée
  • 1932: Zwei in einem Auto
  • 1932: Ich will nicht wissen, wer du bist
  • 1932: Hochzeitsreise zu dritt
  • 1933: Waltzes from Vienna (Musical)
  • 1933: Muß man sich gleich scheiden lassen
  • 1933: Ein Lied für dich
  • 1933: Tout pour l'amour
  • 1933: Rákóczi induló
  • 1934: La Chanson de l'adieu
  • 1934: The Queen's Affair
  • 1934: Mein Herz ruft nach dir
  • 1934: My Song for You
  • 1934: Mon coeur t'appelle
  • 1934: Frühjahrsparade
  • 1934: Abschiedswalzer
  • 1935: Stradivarius
  • 1935: Winternachtstraum
  • 1935: Eva
  • 1935: Stradivari
  • 1935: Ich liebe alle Frauen
  • 1935: Vergiss mein nicht
  • 1935: J'aime toutes les femmes
  • 1936: Mädchenjahre einer Königin
  • 1936: Konfetti (Confetti)
  • 1937: Zauber der Bohème
  • 1938: Die Unruhigen Mädchen
  • 1938: Dir gehört mein Herz
  • 1938: Immer wenn ich glücklich bin!
  • 1939: Opernball
  • 1939: Das Abenteuer geht weiter
  • 1939: Marionette
  • 1939: Il Sogno di Butterfly
  • 1940: Sieben Jahre Pech
  • 1940: Rosen in Tirol
  • 1940: Pazza di gioia
  • 1940: Wiener Gschichten
  • 1940: Spring Parade
  • 1940: Melodie eterne
  • 1941: Dreimal Hochzeit
  • 1941: Frau Luna
  • 1942: Sieben Jahre Glück
  • 1942: Wiener Blut
  • 1942: Dove andiamo, signora?
  • 1943: Sette anni di felicità
  • 1943: Abenteuer im Grandhotel
  • 1944: In flagranti
  • 1944: Schrammeln
  • 1945: Polonaise (A Song to Remember)
  • 1946: Die Fledermaus
  • 1946: Sag die Wahrheit
  • 1947: Addio Mimí!
  • 1950: Hochzeitsnacht im Paradies
  • 1951: Amore e sangue
  • 1951: Schatten über Neapel
  • 1951: Verklungenes Wien
  • 1951: Zwei in einem Auto
  • 1952: Saison in Salzburg
  • 1952: Hannerl
  • 1953: Der Feldherrnhügel
  • 1953: Du bist die Welt für mich
  • 1954: König der Manege
  • 1954: Mädchenjahre einer Königin
  • 1955: Die Deutschmeister
  • 1955: Sissi
  • 1956: Opernball
  • 1956: Sissi Die junge Kaiserin
  • 1957: Scherben bringen Glück
  • 1957: Sissi Schicksalsjahre einer Kaiserin
  • 1958: Das Dreimäderlhaus
  • 1958: Der veruntreute Himmel
  • 1959: Alt Heidelberg
  • 1961: Saison in Salzburg
  • 1962: Hochzeitsnacht im Paradies

Auszeichnungen

  • 1946: Oscarnominierung für die beste Originalgeschichte zu Polonaise (A Song to remember)

Anmerkungen

  1. Zu den vier Brüdern Marischka siehe: Neue Freie Presse vom 11. April 1932, Seite 05, Artikel Selbstmord des Kommerzialrates Franz Marischka. Online bei ANNO.

Literatur

  • 16: 214. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Bd. 215, S. Marischka, Ernst

Weblinks

Normdaten: Library of Congress Control Number (LCCN): n 82246137 | Virtual International Authority File (VIAF): 2672148
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 22.03.2014 14:57:29

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ernst Marischka aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.