Volkmar Andreae
geboren am 5.7.1879 in Bern, BE, Schweiz
gestorben am 18.6.1962 in Zürich, ZH, Schweiz
Volkmar Andreae
Volkmar Andreae (* 5. Juli 1879 in Bern; † 18. Juni 1962 in Zürich) war ein Schweizer Dirigent und Komponist.
Leben
Andreae erhielt bereits als Kind Klavierunterricht und seinen ersten Kompositionsunterricht bei Karl Munzinger. Von 1897 bis 1900 studierte er an der Hochschule für Musik Köln und war Schüler von Fritz Brun, Franz Wüllner und Friedrich Wilhelm Franke. 1900 wurde er Solorepetitor der Münchner Hofoper. 1902 übernahm er die Leitung des Gemischten Chores Zürich, dem er bis 1949 vorstand, daneben von 1902 bis 1914 die Leitung des Stadtsängervereins Winterthur und von 1904 bis 1914 des Männerchores Zürich.
Von 1906 bis 1949 leitete er das Tonhalle-Orchester und von 1914 bis 1939 das Konservatorium von Zürich. Später lebte er als Lektor und freischaffender Komponist in Wien und trat international als Dirigent auf. Seine besondere Vorliebe galt den Sinfonien Anton Bruckners, von denen er auch 1953 für den österreichischen Rundfunk mit den Wiener Symphonikern die erste Gesamteinspielung überhaupt vorlegte. Da dieser Zyklus erst 2009 auf CD erschien, blieb Andreaes Einsatz für Bruckner allerdings lange wenig bekannt.
Andreaes kompositorisches Schaffen umfasst Opern, sinfonische und kammermusikalische Werke, ein Klavier-, ein Violin- und ein Oboenkonzert, Klaviermusik sowie Chormusik und Lieder (z. B. Vertonungen von Schweizer Dichtern wie Hermann Hesse oder Conrad Ferdinand Meyer).
Der Dirigent Marc Andreae ist ein Enkel von Volkmar Andreae.
Auszeichnungen
- 1957: Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich[1]
Werke (Auswahl)
- Vater unser für Mezzosopran, Frauenchor und Orgel
- Das Göttliche für Tenor, Chor und Orchester, 1900
- Charons Nachen für Solisten, Chor und Orchester, 1901
- Schutzgeister, Kantate, 1904
- Ratcliff, Oper, 1914
- Abenteuer des Casanova, Oper, 1924
- Li-Tai-Pe, Acht chinesische Gesänge für Tenor und Orchester, 1931
- La cité sur la montagne, Festspielmusik, 1942
Literatur
- Ingrid Bigler-Marschall: Volkmar Andreae. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 1, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 51.
- Andres Briner: Andreae, Volkmar. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Joseph Willimann (Hrsg.): Der Briefwechsel zwischen Ferruccio Busoni und Volkmar Andreae. 1907–1923. Hug, Zürich 1994, ISBN 3-906415-82-1 (online).
Weblinks
- Publikationen von und über Volkmar Andreae im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Volkmar Andreae im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Noten und Audiodateien von Volkmar Andreae im International Music Score Library Project
- Nachlass von Volkmar Andreae in der Zentralbibliothek Zürich
- Volkmar Andreae dirigiert Anton Bruckners Sinfonie Nr. 1
- Biographie von Volkmar Andreae auf der Website von SME – Musinfo
Einzelnachweise
- ↑ Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
Friedrich Hegar (1868–1906) | Volkmar Andreae (1906–1949) | Erich Schmid (1949–1957) | Hans Rosbaud (1957–1962) | Rudolf Kempe (1965–1972) | Gerd Albrecht (1975–1980) | Christoph Eschenbach (1982–1986) | Hiroshi Wakasugi (1987–1991) | Claus Peter Flor (1991–1995 vakant, ständiger Gastdirigent) | David Zinman (1995–2014) | Lionel Bringuier (2014–2018) |
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Volkmar Andreae aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.