Chor der Dresdner Staatsoper

Alias Sächsischer Staatsopernchor

Semperoper

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Die Semperoper in Dresden ist das Opernhaus der Sächsischen Staatsoper Dresden, die als Hof- und Staatsoper Sachsens eine lange geschichtliche Tradition hat. Klangkörper der Staatsoper ist die traditionsreiche Sächsische Staatskapelle Dresden. Die Semperoper befindet sich am Theaterplatz im historischen Stadtkern von Dresden in der Nähe der Elbe. Sie ist nach ihrem Architekten Gottfried Semper benannt.

In der Spielzeit 2015/2016 besuchten rund 281.000 Besucher die Symphoniekonzerte, Opern- und Ballettaufführungen in der Oper. Die Auslastung betrug 92,9 Prozent.[1] 2013 erzielte die Semperoper mit 770 Veranstaltungen einen Umsatz von 17,6 Millionen Euro und erreichte damit einen Kostendeckungsgrad von fast 40 Prozent.[2] Dieser stieg 2015/2016 auf 42,8 Prozent.[3]

Geschichte des Gebäudes

Vorgängerbau am Zwinger

Das Opernhaus am Zwinger, welches von 1719 bis 1849 bestand, wird oftmals als „Vorgängerbau“ der Semperoper bezeichnet. Das bis zu 2000 Besucher fassende Dreirangtheater unweit des heutigen Porzellanpavillons des Zwingers wurde jedoch nur bis 1763 als Oper genutzt. Danach hat man bis 1841 das sogenannte Morettische Opernhaus verwendet.

Der erste Bau

Hauptartikel: Königliches Hoftheater Dresden

Von 1838 bis 1841 errichtete der Baumeister Gottfried Semper (1803–1879) ein neues königliches Hoftheater. Der Rundbau in den Formen der italienischen Frührenaissance wurde als eines der schönsten europäischen Theater berühmt. Auch eine oberhalb der Bühne angebrachte Digitaluhr des Dresdner Uhrmachers Gutkaes erregte Aufsehen. Das erste Opernhaus Sempers lag erheblich näher zum Schloss als sein heute noch bestehender zweiter Theaterbau; vor der Oper wurde 1840 der Vorläufer des heutigen Theaterplatzes angelegt.[4] Am 21. September 1869 wurde das Gebäude bei einem Brand völlig zerstört.

Interimsbau

Schon vier Wochen nach der Brandkatastrophe begannen die Bauarbeiten an einem Interimstheater am Zwingerwall hinter den Ruinen des alten Theaters. Nach nur sechs Wochen Bauzeit wurde die mit einfachen Konstruktionsmitteln errichtete Spielstätte, die rund 1800 Besuchern Platz bot und im Volksmund den Beinamen „Bretterbude“ trug, mit Goethes Iphigenie auf Tauris am 2. Dezember 1869 eröffnet.

Der zweite Bau

Gottfried Semper musste 1849 wegen seiner Beteiligung an den Maiaufständen fliehen und durfte viele Jahre lang sächsischen Boden nicht mehr betreten. Im Ausland schuf er in dieser Zeit zum Beispiel das Wiener Burgtheater. Nach der Zerstörung der ersten Semperoper 1869 wurde bereits 1871 mit dem Bau des Zweiten Königlichen Hoftheaters begonnen. Während der Bauarbeiten durfte Gottfried Semper immer noch nicht nach Sachsen zurückkehren. Auf Bitten der Dresdner Bevölkerung entwarf er deshalb aus der Ferne ein zweites Gebäude, das unter der Leitung seines ältesten Sohnes Manfred Semper (1838–1913) von 1871 bis 1878 am Theaterplatz erbaut wurde. Die feierliche Eröffnung des Hauses erfolgte am 2. Februar 1878 mit Carl Maria von Webers Jubelouvertüre und Goethes Iphigenie auf Tauris.

Der Theaterbau verfügt über eine prachtvolle Innenausstattung. Dem ehemaligen Mitarbeiter Gutkaes, Ludwig Teubner,[5] erteilte Manfred Semper den Auftrag, eine neue digital anzeigende Uhr[6] nach dem Vorbild Gutkaes zu erstellen. Die Ausführung der Plafondmalerei sowie die Gestaltung des Frieses über dem Proszenium erfolgte nach Entwürfen Sempers durch James Marshall.[7]

Dieser zweite Bau erlitt am Ende des Zweiten Weltkriegs durch den Luftangriff auf Dresden in der Nacht des 13. Februar 1945 schwere Schäden.

Der dritte Bau

Infolge des Luftangriffs war der Bau zu großen Teilen ausgebrannt. Das Feuer hatte den Zuschauer- und Bühnenbereich zerstört und die Rückwand des Bühnenhauses war eingestürzt. Nur die Wandelgänge waren vom Feuer verschont geblieben.[8]

Ab 1948 konnte der Spielbetrieb im Großen Haus des Staatstheaters für Oper, Ballett, Schauspiel und Staatskapelle fortgesetzt werden. Die feierliche Eröffnung fand am 22. September 1948 mit Beethovens Fidelio statt. Im Jahr 1983 fand eine verwaltungstechnische Trennung zwischen Oper, Ballett, Staatskapelle und dem Schauspiel statt: Es entstanden das Staatsschauspiel und die Staatsoper Dresden. Am symbolischen Datum des 13. Februar 1985 erhielten die musikalischen Sparten nach 40 Jahren ihr wiedererstandenes Operngebäude, die Semperoper, zurück.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bereiteten 1946 bis 1955 Sicherungsarbeiten sowie konzeptionelle Studien 1968 bis 1976 den Wiederaufbau vor.

Am 24. Juni 1977 erfolgte die Grundsteinlegung und der Wiederaufbau unter der Leitung von Wolfgang Hänsch als Chefarchitekt. Hierbei wurden einerseits der Zuschauerraum erweitert, andererseits die Wände im Bühnenbereich nach außen versetzt, um dem gestiegenen Platzbedarf des modernen Opernbetriebes gerecht zu werden. Die Anzahl der Sitzplätze wurde auf 1300 verringert.[9] Ansonsten wurde das Gebäude Sempers Plänen entsprechend wiederaufgebaut.

Angefügt wurde ein moderner Bau, der als Probebühne, Funktionsgebäude und Sitz der Verwaltung genutzt wird. Verbunden ist er mit dem Operngebäude über Brücken. Die Außenfassade ist an den Ecken mit vier Sandsteinmasken von Peter Makolies geschmückt, die in der Zeit von 1982 bis 1984 gefertigt wurden. Die Masken haben eine Größe von 2,7 mal 5,2 Metern.[10] Der Neubau erstreckt sich bis in den Bereich Bernhard-von-Lindenau-Platz/Terrassenufer.

Am 13. Februar 1985, dem 40. Jahrestag der kriegsbedingten Zerstörung, konnte die Semperoper mit Carl Maria von Webers Oper Der Freischütz unter der Leitung von Intendant Max Gerd Schönfelder wiedereröffnet werden – es war dieses Werk, mit dem das Opernhaus am 31. August 1944 geschlossen worden war. Im Jahr 1985 wurde auch eine zentrale Theaterkasse eingerichtet. Sie befindet sich in der benachbarten Altstädtischen Hauptwache.

Obwohl sie schon Staatsoper war, erhielt die Oper zusätzlich nach der Wende den offiziellen Titel „Sächsische Staatsoper“. Das Hochwasser der Elbe im August 2002 fügte dem Opernhaus einen Schaden von 27 Millionen Euro zu. Drei Monate nach der Hochwasserkatastrophe eröffneten am 9. November 2002 Tänzer des Semperoper Balletts und die Sächsische Staatskapelle die Spielzeit mit dem Ballett Illusionen – wie Schwanensee.

Im Rahmen der 800-Jahr-Feierlichkeiten der Stadt Dresden fand am 13. Januar 2006 als Fortführung einer von 1925 bis 1939 bereits bestehenden Tradition erstmals wieder ein Dresdner Opernball im Saal und auf der Bühne statt. Für diesen seither jährlich veranstalteten Ball wird die Bestuhlung der Oper teilweise entfernt.

Mit Beginn des Jahres 2013 wurden Staatsoper und Staatsschauspiel wieder unter dem Dach der Sächsischen Staatstheater vereinigt.

Vorplatz

1991 wurde in einem Gutachten der Landesmessstelle für Radioaktivität an der Universität Bremen festgestellt, dass die Pflastersteine vor der Semperoper aus der Kupferschlacke des VEB Mansfeldkombinat Wilhelm Pieck für den Straßenbau produziert wurden. Dieses Pflaster war mit dem Isotop Bismut-214 kontaminiert mit einer Strahlung von rund 1000 Becquerel pro Kilogramm. Das Bundesamt für Strahlenschutz sah dennoch keine „akute Gesundheitsgefahr“.[11]

Architektur und künstlerische Gestaltung

Siehe auch: Liste der Skulpturen an der Semperoper

Der Ruf, den Gottfried Semper als guter Architekt schon zu seinen Lebzeiten genossen hatte, gründete sich auf seiner meisterhaften Behandlung der Form. Seine eindrucksvollen architektonischen Kompositionen waren nicht nur von künstlerischem Wert, sondern auch zweckmäßig und zugleich funktionell richtig. Darauf wiederum beruhte die Wertschätzung, die Semper selbst dann noch gezollt wurde, als das Verwenden historischer Formen als überflüssig und daher kritikwürdig angesehen wurde.

Sein städtebaulich so wirkungsvoller Baukörper wird über dem Hauptportal von einer bronzenen Panther-Quadriga mit Dionysos und Ariadne von Johannes Schilling bekrönt. Die Westfassade der Hinterbühne zieren das sächsische Wappen, die Figuren „Liebe“ und „Gerechtigkeit“ sowie eine Büste Gottfried Sempers. Neben dem Eingang stehen als Statuen Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller, in den Seitennischen der Fassade William Shakespeare, Sophokles, Molière und Euripides.

Das Innere hat einen logischen räumlichen Aufbau, der in Grundform und Anordnung der Räume geradezu als Prototyp für Theaterbauten gelten kann. Er gewährleistet eine sichere, übersichtliche und auch eindrucksvolle Führung der Besucher zum Zuschauerraum und ist ebenso gut als architektonischer Rahmen für die gesellige Begegnung in den Theaterpausen geeignet. Vor allem aber bietet die Gestaltung des Zuschauerraumes dem Theaterspiel und der Oper beste akustische Bedingungen.

Diesen zweckmäßigen Raumorganismus hatte Semper in Formen verwirklicht, die der antiken Tradition verpflichtet sind und in erster Linie Vorbildern aus der italienischen Renaissance folgen. Sie überspielen die Oberfläche der baulichen Struktur und sind im Inneren des Gebäudes vorwiegend aus Stuck gebildet, der auf die raumfassenden Mauern und Decken aufgetragen ist. Der historisierende Überzug hatte die geistigen Ansprüche zu erfüllen, die das Publikum zu Sempers Zeiten an sein Theater stellte: Ein reiches, dekoratives und festliches Kleid historischer Formen hatte die Idealität humanistischer Gedankenwelt zu verdeutlichen und zugleich dem kulturellen Geschehen einen repräsentativen, aus der Alltäglichkeit herausgehobenen, Rahmen zu geben. Dieses „Bekleiden“ der strukturellen Bauteile mit dekorativen Formen hatte Semper bereits 1863 in seiner Bekleidungstheorie beschrieben.

Schmuckvorhang

Eines der eindrucksvollsten Elemente der Innengestaltung der Semperoper ist der 17 mal 12 Meter große und 400 Kilogramm schwere[12] Schmuckvorhang von Ferdinand Keller, der für den Wiederaufbau des Hauses von den Malern Gerhard Keil und Walter Teichert im Palais im Großen Garten neu geschaffen wurde. Der Vorhang besteht aus von Hand vernähtem belgischem Leinen, welches mit nach alten Techniken gemischten Farben bemalt wurde.[13]

Der gemalte Schmuckvorhang zeigt eine große figürliche Komposition, von reich dekorierten Friesen gerahmt. Der obere und untere Fries enthält Putten mit Frucht- und Blumengirlanden, oben mit sechs Bildmedaillons von Dichtern, unten von sieben Komponisten. Das obere mittlere Medaillon trägt die verschlungenen Initialen des sächsischen Königspaars AC – Albert und Carola. Als Dichter sind abgebildet: Sophokles, Shakespeare, Molière, Lessing, Schiller und Goethe; als Komponisten: Gluck, Mozart, Beethoven, Weber, Rossini, Meyerbeer und Wagner. Die Figurenkomposition in der Mitte ist gerahmt von einem üppigen Früchtekranz, in den Theatermasken verwoben sind. Auf einem steinernen Stufenthron sitzt eine geflügelte Frauengestalt – die Allegorie der Phantasie – und hebt mit ihrer rechten Hand eine brennende Fackel empor. Ihr zur Seite sitzt links eine zu ihr hinblickende Frauengestalt mit Buch und Federkiel, die allegorische Gestalt der ernsten Dichtkunst. Rechts der Phantasie haben zwei Frauengestalten mit Lyra und Geige ihren Platz, die die Instrumentalmusik darstellen. Diese Mittelgruppe ist von einem Vorhang hinterfangen, den zwei fliegende Engelputten emporheben. Im Vordergrunde lagern sich zwei Frauenfiguren. Zu der linken leitet ein Putto über, der der Frau eine Narrenkappe aufzusetzen im Begriff ist. Sie hält in der rechten Hand einen Harlekinstab; es handelt sich um die Dichtkunst der Komödie. Auf sie ist auch die Vase mit dionysischen Motiven in der linken unteren Bildecke bezogen. Auch die Herme eines Fauns ist auf diesen Themenkreisen abgestimmt, während die ernste stehende Gestalt im Hintergrund, der ein Putto ein geöffnetes Buch vorhält, die Geschichte versinnbildlicht. In der rechten unteren Bildecke sitzt eine singende Frau, auch ihr hält ein Putto ein geöffnetes Buch vor. Das Attribut der Figur der Gesangskunst ist der Schwan. Im Hintergrund sind zwei tanzende Gestalten dargestellt. Die Fackel der inspirierenden Phantasie leuchtet also der Tragödie, Komödie und Geschichte auf der einen Seite, der Musik, dem Gesang und Tanz auf der anderen Seite. Ein loser Bezug auf die Musen Melpomene, Thalia, Klio, Erato, Polyhymnia und Terpsichore ist also gegeben, wiewohl deren klassische Attribute teilweise durch solche des modernen Theaters ersetzt sind.

Nach fast 30 Jahren wurde der Vorhang 2013 gereinigt und restauriert. Die Kosten betrugen rund 40.000 Euro.[12]

Proszeniumsfries

Das Bühnenportal der Semperoper wird von einem Fries geziert, der Charaktere aus Schauspiel und Oper zeigt, die auf die in der Friesmitte dargestellte Allegorie der Justitia Poetica (Poetische Gerechtigkeit) orientiert sind (v. l. n. r.): Papageno, der Bürgermeister, Colombine (Ballett), Pierrot, Basilio, der Barbier, Samiel, Max, Agathe, Tannhäuser, Fenella, Masaniello, der Wasserträger, Florestan, Don Juan, Steinerner Gast, Donna Anna, Iphigenia, Euterpe, Komos, Justitia Poetica, Eumenide, Antigone, Ödipus, Melpomene, Othello, Desdemona, Mephistopheles, Gretchen, Faust, Nathan, Wallenstein, Donna Diana, Puck, der Geizige, Caliban, der Kapuziner (Wallensteins Lager), der Page sowie Falstaff.

Bühnenprospekt für Konzerte

Seit Oktober 2015 besitzt die Semperoper für Konzerte einen neuen Bühnenprospekt, ein sogenanntes „Konzertzimmer“[14]. Als Vorbild diente ein Entwurf von Gottfried Semper für das Königliche Hoftheater Dresden. Nach seiner Idee sollte der Zuschauerraum eine analoge Fortsetzung auf der Bühne finden. Die Akustik wurde mit verschiedenen Bauformen getestet, danach wurde ein Modell angefertigt. Fertigung und Aufbau erfolgte durch die italienischen Firmen Suono Vivo Padua und Arianese Mailand. Der Prospekt ist durch Medaillons mit den Köpfen von Musikern und Mäzenen geschmückt. Im Einzelnen sind dies Kurfürst Moritz, Heinrich Schütz, August II., Johann Adolph Hasse, August III., Johann Gottlieb Naumann, Carl Maria von Weber, Gottfried Semper, Richard Wagner, Ernst von Schuch und Richard Strauss. An der Vorderfront stehen die Namen: Ernst von Schuch – Nikolaus Graf von Seebach – Fritz Busch.[15]

Leitung

Intendanten

  • Wolf Adolf August von Lüttichau, 1824–1862
  • Nikolaus Graf von Seebach, 1894–1919
  • Alfred Reucker, 1921–1933
  • Paul Adolph, 1933–1935
  • Horst Seeger, 1973–1983
  • Gerd Schönfelder, 1984–1990
  • Christoph Albrecht, 1991–2003
  • Gerd Uecker, 2003–2010
  • Ulrike Hessler, 2010–2012
  • Serge Dorny, ursprünglich ab 1. September 2014 (war seit 1. Oktober 2013 in Dresden unter Vertrag zur Vorbereitung seiner Intendanz)[16]; am 21. Februar 2014 wurde die vertragliche Verbindung mit sofortiger Wirkung beendet[17]
  • Wolfgang Rothe, kommissarisch[18]
  • Im Juli 2015 wurde bekannt, dass Peter Theiler ab 2018 die Intendanz übernehmen soll.[19]

Operndirektor

  • Ernst von Schuch, 1882–1914 (ab 1889 als GMD)
  • Karl Scheidemantel, 1920–1921
  • Fritz Busch, 1922–1933
  • Rolf Wollrad, 1989–2003
  • Hans-Joachim Frey, 2004–2007
  • Eytan Pessen, 2010–2013

Künstlerischer Betriebsdirektor

  • Hans-Joachim Frey 1997–2003
  • Benedikt Holtbernd 2004–2010
  • Björn Peters seit 2013.

Dirigenten

Am jeweiligen Dresdner Opernhaus wirkten bedeutende Dirigenten, zum Beispiel

  • Carl Gottlieb Reißiger (1798–1859)
  • Richard Wagner (1813–1883) in Dresden 1842 bis 1849
  • Ernst von Schuch (1846–1914) in Dresden 1872 bis 1914
  • Hermann Kutzschbach (1875–1938) in Dresden 1895 bis 1906 sowie ab 1914 Nachfolger von Schuch
  • Fritz Reiner (1888–1963) in Dresden 1914 bis 1921
  • Fritz Busch (1890–1951) in Dresden 1922 bis 1933
  • Karl Böhm (1894–1981) in Dresden 1934 bis 1942
  • Karl Elmendorff (1891–1962) in Dresden 1943 bis 1944
  • Joseph Keilberth (1908–1968) in Dresden 1945 bis 1951
  • Rudolf Kempe (1910–1976) in Dresden 1949 bis 1952
  • Gerhard Lenssen (1912–1992) in Dresden ~1949 bis 1962
  • Otmar Suitner (1922–2010) in Dresden 1960 bis 1964
  • Kurt Sanderling (1912–2011) in Dresden 1964 bis 1967
  • Herbert Blomstedt (* 1927) in Dresden 1975 bis 1985.
  • Hans Vonk (1942–2004) in Dresden 1985 bis 1990
  • Giuseppe Sinopoli (1946–2001) in Dresden 1992 bis 2001
  • Semjon Bytschkow (* 1952) in Dresden 2001 bis 2002.
  • Bernard Haitink (* 1929) in Dresden 2002 bis 2004.
  • Fabio Luisi (* 1959) in Dresden 2004 bis 2012.
  • Christian Thielemann (* 1959) in Dresden seit 2012.

Uraufführungen

In Sempers erstem Hoftheater
  • Richard Wagner: Rienzi, der letzte der Tribunen, 20. Oktober 1842
  • Heinrich Marschner / Heribert Rau: Kaiser Adolph von Nassau, 5. Januar 1845
  • Richard Wagner: Der fliegende Holländer, 2. Januar 1843
  • Richard Wagner: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg, 19. Oktober 1845
  • Carl Gottlieb Reißiger / Hans-Georg Kriete: Schiffbruch der Medusa, 16. August 1846
  • Anton Rubinstein / Julius Rodenberg: Feramors, 24. Februar 1863
Im Interimstheater „Bretterbude“
In Sempers zweitem Hoftheater
  • Wilhelm Kienzl / Alfred Gödel: Urvasi, 20. Februar 1886
  • Felix Draeseke: Herrat, 10. März 1892
  • Eugen d’Albert: Ghismonda, 28. November 1895
  • August Bungert: Homerische Welt (Die Odyssee), Tetralogie, 1898–1903
  • Ignacy Paderewski / Alfred Dossig: Manru, 29. Mai 1901
  • Richard Strauss / Ernst von Wolzogen: Feuersnot, 22. November 1901
  • Leo Blech / Richard Batka: Das war ich, 6. Oktober 1902
  • Leo Blech / Richard Batka: Alpenkönig und Menschenfeind, 1. Oktober 1903
  • Richard Strauss (nach Oscar Wilde / Hedwig Lachmann): Salome, 9. Dezember 1905
  • Max von Schillings / Emil Gerhäuser: Moloch, 8. Dezember 1906
  • Richard Strauss / Hugo von Hofmannsthal: Elektra, 25. Januar 1909
  • Richard Strauss / Hugo von Hofmannsthal: Der Rosenkavalier, 26. Januar 1911
  • Ernst von Dohnányi / Victor Heindl: Tante Simona, 22. Januar 1913
  • Ermanno Wolf-Ferrari / Enrico Golisciani: Der Liebhaber als Arzt, 4. Dezember 1913
  • Eugen d’Albert / Hanns Heinz Ewers: Die toten Augen, 5. März 1916
  • Jan Brandts-Buys / Bruno Warden / Ignaz Michael Welleminsky: Die Schneider von Schönau, 1. April 1916
  • Hans Pfitzner / Ilse von Stach: Das Christ-Elflein (2. Fassung), 11. Dezember 1917
  • Hugo Kaun / Franz Rauch: Der Fremde, 23. Februar 1920
  • Richard Strauss: Intermezzo, 4. November 1924
  • Ferruccio Busoni: Doktor Faust, 21. Mai 1925
  • Robert Wiene (Regisseur): Verfilmung von Der Rosenkavalier, 10. Januar 1926
  • Kurt Weill / Georg Kaiser: Der Protagonist, 27. März 1926
  • Paul Hindemith / Ferdinand Lion: Cardillac, 9. November 1926
  • Othmar Schoeck (nach Heinrich von Kleist): Penthesilea, 8. Januar 1927
  • Richard Strauss / Hugo von Hofmannsthal: Die ägyptische Helena, 6. Juni 1928
  • Othmar Schoeck / Philipp Otto Runge: Vom Fischer und syner Fru, 3. Oktober 1930
  • Eugen d’Albert / Karl Michael von Levetzow: Mister Wu, 29. September 1932
  • Richard Strauss / Hugo von Hofmannsthal: Arabella, 1. Juli 1933
  • Rudolf Wagner-Régeny / Caspar Neher: Der Günstling, 20. Februar 1935
  • Richard Strauss / Stefan Zweig: Die schweigsame Frau, 24. Juni 1935
  • Othmar Schoeck / Armin Rüeger: Massimilla Doni, 2. März 1937
  • Richard Mohaupt / Kurt Naue: Die Wirtin von Pinsk, 10. Februar 1938
  • Richard Strauss / Joseph Gregor: Daphne, 15. Oktober 1938
  • Heinrich Sutermeister: Romeo und Julia, 13. April 1940
  • Heinrich Sutermeister: Die Zauberinsel, 31. Oktober 1942
  • Gottfried von Einem / Luigi Malipiero: Prinzessin Turandot, 5. Februar 1944
  • Joseph Haas / Ludwig Strecker der Jüngere: Die Hochzeit des Jobs, 2. Juli 1944
Im „Großen“ oder „Kleinen Haus des Staatstheaters“ (Schauspielhaus Dresden)
  • Tichon Chrennikow: Im Sturm, 7. Juni 1956
  • Robert Hanell: Dorian Gray, 9. Juni 1962
  • Karl-Rudi Griesbach: Der Schwarze, der Weiße und die Frau, 8. Dez. 1963
  • Karl Friedrich: Tartuffe, 3. Februar 1964
  • Rainer Kunad / Rainer Kunad: Maitre Patelin, 1. Mai 1969
  • Udo Zimmermann / Johannes Bobrowski: Lewins Mühle, 27. Mai 1974
  • Udo Zimmermann: Der Schuhu und die fliegende Prinzessin, 30. Dez. 1976
  • Rainer Kunad / Alfred Matusche: Vincent, 22. Februar 1979
In der wiederaufgebauten (dritten) Semperoper
  • Siegfried Matthus: Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke, 16. Februar 1985
  • Eckehard Mayer / Ingo Zimmermann: Der goldene Topf, 1989
  • Matthias Pintscher / Claus H. Henneberg: Thomas Chatterton, 25. Mai 1998
  • Peter Ruzicka / Peter Mussbach: Celan, 25. März 2001
  • Manfred Trojahn: La grande magia, 10. Mai 2008

Sänger

siehe Liste der Sänger an der Semperoper Dresden.

Richard-Strauss-Tradition

Die enge Verbindung zwischen dem Komponisten Richard Strauss und Dresden geht auf Ernst von Schuch zurück. Von 1872 bis zu seinem Tod am 10. Mai 1914 als Generalmusikdirektor an der Semperoper tätig, führte Schuch mit Feuersnot, Salome, Elektra und Der Rosenkavalier vier Strauss-Opern in Folge in Dresden auf. Seine Nachfolger Fritz Busch und Karl Böhm setzten diese Tradition fort. Schon in den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts kamen mehrere Neu-Inszenierungen heraus.[20] Bis heute zählen die Opern, aber auch die Orchesterwerke von Richard Strauss zu den Repertoire-Schwerpunkten der Semperoper: „Er hat dieses Haus so reich beschenkt, dass wir ihm dies einfach schuldig sind“,[21] wie Christian Thielemann als amtierender Chefdirigent der Staatskapelle Dresden anlässlich der Richard-Strauss-Tage 2014 sagte.

Zwischen 1901 und 1938 wurden neun der fünfzehn Opern von Richard Strauss in Dresden uraufgeführt:

  • Feuersnot (21. November 1901)
  • Salome (9. Dezember 1905)
  • Elektra (25. Januar 1909)
  • Der Rosenkavalier (26. Januar 1911)
  • Intermezzo (4. November 1924)
  • Die ägyptische Helena (6. Juni 1928)
  • Arabella (1. Juli 1933)
  • Die schweigsame Frau (24. Juni 1935)
  • Daphne (15. Oktober 1938)

Literatur

  • Adolph Kohut: Das Dresdner Hoftheater in der Gegenwart. Mit Originalbeiträgen von der Mitgliedern des Dresdner Hoftheaters: Charlotte Basté, Marie Bayer […u.a.]. Mit 142 Portraits. Pierson, Dresden 1888. Digitalisat
  • Michael Heinemann, Hans John: Die Dresdner Oper im 19. Jahrhundert. Laaber-Verlag, Regensburg 1995, ISBN 3-89007-310-7.
  • Jürgen Helfricht: Der Dresdner SemperOpernball. Saxophon-Verlag Dresden 2014, ISBN 978-3-943444-36-0.
  • Wolfgang Hänsch: Die Semperoper. 2. Auflage. Verlag für Bauwesen, Berlin 1988, ISBN 3-345-00017-2.
  • Winfried Höntzsch: Opernmetropole Dresden. Verlag der Kunst, Leipzig 1996, ISBN 90-5705-003-X.
  • Kurt Milde, Christian Borchert, Heinz Czechowski: Semperoper Dresden - Bilder einer Baulandschaft. 263 Seiten, Format > A4, mit zahlreichen Dokumentar-Schwarzweißfotos von Christian Borchert, 3. Auflage, Verlag der Kunst, Dresden 1987, ISBN 3-364-00019-0.
  • Friedbert Streller: Die Dresdner Staatsoper und das neue Musiktheater. In: Matthias Herrmann, Stefan Weiss (Hrsg.): Dresden und die avancierte Musik im 20. Jahrhundert. Teil III: 1966–1999. (Musik in Dresden 6). Laaber 2004, ISBN 3-89007-511-8, S. 171–180.
  • Heinrich Magirius: Die Semperoper zu Dresden. 2. Auflage. Edition Leipzig, Leipzig 2000, ISBN 3-361-00515-9.
  • Stiftung zur Förderung der Semperoper (Hrsg.): Beständig ist nur der Wandel: Über-Regionale Ermunterungen aus der Semperoper – Intendanz Gerd Uecker 2003–2010. Dresden Buch, Dresden 2010, ISBN 978-3-9812287-5-5.

Weblinks

 Wiktionary: Semperoper – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Semperoper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Semperoper zieht Bilanz. In: Sächsische Zeitung. 8. Juli 2016 (online [abgerufen am 8. Juli 2016]).
  2. Bernd Klempnow: Warten auf den Rosenkavalier. In: Sächsische Zeitung. 25. März 2014 (kostenpflichtig online [abgerufen am 25. März 2014]).
  3. Zum Abschluss der Spielzeit 2015/16. www.semperoper.de, 7. Juli 2016, abgerufen am 8. Juli 2016 (pdf, 85 kB).
  4. Dirk Syndram, P. Ufer: Die Rückkehr des Dresdner Schlosses. edition Sächsische Zeitung, Dresden 2006, ISBN 3-938325-28-3, S. 88.
  5. Eintrag über Ludwig Teubner im Watch-Wiki
  6. Fünf-Minuten-Uhr der Semperoper
  7. Einzelbilder der Deckenmalerei von 1944 auf zi.fotothek.org Farbdiaarchiv, abgerufen am 8. Dezember 2015.
  8. Götz Eckardt (Hrsg.): Schicksale Deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg. Henschel-Verlag, Berlin 1978. Band 2, S. 405.
  9. Die Geschichte des Semperbaus auf www.semperoper.de
  10. Kunst im öffentlichen Raum. Kulturamt Dresden, Dresden 1996.
  11. Spur der Steine. In: Der Spiegel. Nr. 50, 1991, S. 59–60 (online).
  12. a b Schmuckvorhang auf dem Weg zur Schönheitskur. In: Sächsische Zeitung. 13. Juli 2013 (kostenpflichtig online [abgerufen am 15. Juli 2013]).
  13. Bernd Klempnow: Wagner mit Wasserschaden. In: Sächsische Zeitung. 25. Juli 2013 (kostenpflichtig online [abgerufen am 25. Juli 2013]).
  14. Staatskapelle Dresden – Okt. 2015 (abgerufen am 5. Dezember 2015)
  15. Fotos Konzertzimmer (abgerufen am 5. Dezember 2015)
  16. »Mit aller Leidenschaft für die Semperoper«. Serge Dorny wird neuer Intendant der Sächsischen Staatsoper Dresden. semperoper.de, abgerufen am 18. September 2013.
  17. Sachsen.de vom 21. Februar 2014: Kunstministerium beendet Vertrag von Serge Dorny für die Semperoper Dresden. abgerufen am 21. Februar 2014.
  18. Information der Sächsischen Staatstheater, abgerufen am 26. März 2017
  19. Manuel Brug: Intendant Peter Theiler geht von Nürnberg nach Dresden, DIE WELT, 2. Juli 2015.
  20. Zum Beispiel Salome vgl. Sandra Meinzenbach: Dresdens Salome. Frauenbilder zwischen 1905 und 1988.
  21. Christian Thielemann: Editorial. Strauss-Tradition in all ihren Facetten. In: Semper! Magazin. Nummer 2, 2014/15, S. 3.

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