Stephan Eicher

Stephan Eicher

geboren am 17.8.1960 in Münchenbuchsee, BE, Schweiz

Stephan Eicher

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Stephan Eicher (* 17. August 1960 in Münchenbuchsee) ist ein Schweizer (Rock-) Chansonnier. Er singt seine Lieder auf Französisch, Deutsch, Englisch, Italienisch und Berndeutsch, manchmal auch abwechselnd innerhalb eines Stückes. Bekannt wurde er im deutschsprachigen Raum in den 1980er Jahren mit der Band Grauzone und deren NDW-Chartsingle Eisbär, seitdem ist er in Frankreich und der Schweiz mit diversen Alben, Tourneen und Nummer-eins-Hits erfolgreich.

Leben und Werk

Stephan Eicher stammt aus einer jenischen[1] Familie. Seine Kindheit verbrachte er in Münchenbuchsee, später besuchte er das Internat Ecole d'Humanité in Hasliberg. Seine musikalische Ausbildung erfolgte an der Zürcher F+F Schule für Kunst und Design, wo er unter anderem auch lernte, den Computer für das Komponieren zu nutzen.

Seinen ersten Tonträger Eisbär nahm Stephan Eicher gemeinsam mit seinem Bruder Martin als NDW-Band Grauzone 1980 auf. Die Vorliebe für französische Chansons à la Jacques Dutronc, Antoine und Serge Gainsbourg prägte seine folgenden Solo-Veröffentlichungen. Der LP/CD-Titel Les Chansons Bleues verweist auf Eichers melancholische Grundstimmung dieser Zeit. Sein Thema ist die Einsamkeit.

Mit den beiden dann folgenden Alben etablierte sich Stephan Eicher. Das Album I tell this night stieg 1985 in den schweizerischen Charts bis auf Platz 10 und verweilte 12 Wochen in der Bestenliste. Zwei Jahre später konnte Eicher mit dem Album Silence den 3. Platz der Schweizer Top 10 verbuchen und wurde 14 Wochen in den Charts geführt. Beide Alben wurden von Stephan Eicher nahezu im Alleingang eingespielt.

Mit My Place ging Stephan Eicher 1989 neue Wege. Die französischen Texte wurden von Philippe Djian geschrieben, einem renommierten französischen Schriftsteller, mit dem Eicher auch privat befreundet ist und der auch später immer wieder Liedtexte für Eichers Alben verfasste. Bei der Instrumentierung setzte er zusätzlich ein Streichquartett ein. Sein grösster kommerzieller Erfolg war 1991 das Album Engelberg, das sich alleine in der Schweiz 5 Wochen auf dem 1. Platz halten konnte und insgesamt 46 Wochen in den Alben-Charts verweilte. Der Titel Déjeuner en paix entwickelte sich in Frankreich zu einem Nummer-zwei-Hit[2]. Mit allen folgenden Alben gelangte Stephan Eicher regelmässig auf die Plätze 1 bis 5 der Schweizer Alben-Charts. Einer der am Meisten gespielten Titel im Schweizer Radio bleibt Eichers 1992-Version von Hemmige, Philosophie auf den Punkt gebracht von Mani Matter.

Im Rahmen einer Welttournee, die ihn unter anderem auch auf den afrikanischen Kontinent führte, nahm er 1994 sein erstes Live-Album auf.

2001 veröffentlichte Stephan Eicher sein erstes Best-of-Album mit dem Titel Hôtel'S. Das Hotel Hess im schweizerischen Engelberg war für ihn lange Jahre ein zweites Zuhause. Martin Hess, Bruder des Hoteliers Geny Hess und sein enger Freund, war Produzent. Eicher wählte den Titel Hôtel'S als Hommage an dieses Grand Hotel, das im selben Jahr abgerissen wurde. Über die Titelauswahl zum Album liess er die Fans auf seiner Homepage abstimmen. Im Kursaal in Engelberg entstanden ebenfalls die Alben Engelberg und Louanges.

Er liebte es immer schon, ausgefallene Ideen in handfeste Projekte umzusetzen, so bei Im Taxi von Hamburg bis Palermo, eine musikalische Reise durch die Kulturen 2003, was er wörtlich und als Album verwirklichte. Das Titelstück Taxi Europa sang er im Wechselspiel mit Herbert Grönemeyer und dem Italiener Max Gazzè.

Im Juli 2006 eröffnete Eicher das Blue Balls Festival in Luzern und präsentierte dabei erstmals 2 Songs, die er zusammen mit dem Schweizer Autor Martin Suter verfasste (I weiss nid was es isch und Charlie). Im April 2007 erschien das Album Eldorado.

Am 18. Dezember 2009 hat Eicher den Kunstpreis der Stadt Zürich entgegengenommen, der übrigens erst zum zweiten Mal in der Sparte Pop/Rock verliehen wurde.[3] Er ist Gewinner des SwissAward 2013 in der Kategorie «Show».[4]

Eicher ist ein Protagonist im Film "Unerhört jenisch", der 2017 an den Solothurn Filmtagen Premiere feierte; darin äussern er und noch detaillierter sein Bruder Erich Eicher sich zur jenischen Herkunft ihrer Familie und ihrer Musik. [5]

Zusammenarbeit mit anderen Künstlern

Stephan Eicher arbeitete im Laufe seiner Karriere mit zahlreichen Musikern. Bei den grossen europäischen Festivals trat er unter anderem mit I Muvrini, Moondog, Ismaël Lô, Axelle Red, finn.[6] und Texas auf.

Er wurde live und auf einigen seiner Alben von dem Schlagzeuger Manu Katché, den Gitarristen Sonny Landreth und Tommy Vetterli (Coroner, Kreator) sowie dem Bassisten Pino Palladino begleitet. Auch arbeitete er mit dem Akkordeonisten Arnaud Méthivier. Mit der Zürcher Songwriterin Sophie Hunger nahm er für deren Album Monday's Ghost 2008 das Lied Spiegelbild auf, welches aber nur auf der Schweizer Version dieses Albums veröffentlicht wurde.

Stephan Eicher produzierte ausserdem den Schweizer Musiker Tinu Heiniger und produzierte, komponierte und schrieb mit dem Rapper Kutti MC das Album Freischwimmer.

Diskografie

Grauzone für Veröffentlichungen mit Grauzone, siehe deren Diskografie.

Alben

Jahr Titel Chartplatzierungen[7][8] Anmerkungen
Deutschland DE Frankreich FR Schweiz CH Belgien BEW
1983 Les Chansons Bleues

21
(4 Wo.)

1985 I Tell This Night

10
(12 Wo.)

1987 Silence

3
(14 Wo.)

1989 My Place

4
(11 Wo.)

1991 Engelberg

1
(46 Wo.)

1993 Carcassonne 68
(8 Wo.)

1
(20 Wo.)

1994 Non ci badar – guarda e passa

5
(13 Wo.)

Konzertalbum
1996 1000 Vies
18
(9 Wo.)
1
(14 Wo.)
27
(10 Wo.)
1999 Louanges
6
(12 Wo.)
4
(19 Wo.)
31
(6 Wo.)
2001 Hotel*s

2
(10 Wo.)
2
(10 Wo.)
Best-of-Album
2003 Les Chansons Bleues



Wiederveröffentlichung mit neuen Versionen
2003 Monsieur N.



Filmmusik zum gleichnamigen Film
2003 Taxi Europa
22
(16 Wo.)
2
(20 Wo.)
11
(8 Wo.)
2004 Tour Taxi Europa
104
(4 Wo.)
51
(3 Wo.)
66
(36 Wo.)
2007 Eldorado
5
(34 Wo.)
1
(31 Wo.)
7
(36 Wo.)
2009 Traces



Box-Set
2010 Spielt Noise Boys



Wiederveröffentlichung mit neuen Versionen
2012 L’envolée
6
(3 Wo.)
1
(4 Wo.)
7
(4 Wo.)
2017 Songbook 3
(… Wo.)
CD+Buch mit Texten von Martin Suter

Singles und EPs

Jahr Titel Chartplatzierungen[9] Anmerkungen
Deutschland DE Frankreich FR Schweiz CH Belgien BEW
1980 Noise Boys



1980 Stephan Eicher spielt Noise Boys



EP
1982 Les filles du Limmatquai



EP
1982 Souvenir



EP
1986 Two People in a Room
27
(12 Wo.)


1987 Combien de temps
14
(14 Wo.)
19
(5 Wo.)

1989 Guggisberglied

13
(9 Wo.)

1991 Déjeuner en paix
2
(22 Wo.)


1991 Pas d’ami (comme toi)
7
(14 Wo.)


1992 Hemmige
27
(10 Wo.)
15
(6 Wo.)

1992 Tu ne me dois rien
25
(15 Wo.)


1993 Des hauts, des bas
12
(13 Wo.)
19
(10 Wo.)

1993 Ni remords, ni regrets
49
(1 Wo.)


1996 Oh ironie
23
(4 Wo.)
34
(4 Wo.)

2003 Taxi Europa

53
(4 Wo.)

(feat. Gazzè & Grönemeyer)
2003 L’hymne à l’amour
50
(12 Wo.)


(mit Aznavour, Boulay, Biolay, Macias, Maurane, Foly,
Fontaine, Mami, Leroy, Pagny & Badi)
2007 Weiss nid was es isch

19
(10 Wo.)

2007 Rendez-Vous

36
(8 Wo.)

2007 Eldorado

24
(1 Wo.)

Video und DVD

  • 1994 Guarda e passa, VHS
  • 2003 Film*s, DVD
  • 2004 Tour Taxi Europa, DVD
  • 2009 Eldorado-Trio Live, DVD

Weblinks

 Commons: Stephan Eicher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. NZZ 22. Juni 2003 und Voice, Zeitschrift der GfbV Schweiz, 2/2016
  2. [1]
  3. Neue Zürcher Zeitung vom 19. Dezember 2009: Stephan Eicher ist auch ein Zürcher
  4. Manuela Donati, Markus Krucker: «SwissAward»: Die Gewinner im Überblick. In: SRF 1 vom 12. Januar 2014
  5. Schweizer Fernsehen am 23. Januar 2017, "Vorher war ich einfach Schweizer, jetzt bin ich auch ein Jenischer."[2]
  6. finn. & Eicher beim Montreux Jazz Festival Artikel auf http://www.montreuxjazzlive.com 5. Juli 2009
  7. Chartquellen für LP: DE1 DE2 FR CH BE (Wallonie)
  8. Auszeichnungen für Musikverkäufe: CH FR
  9. Chartquellen Singles: DE1 DE2 FR CH BE (Wallonie)
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