Isabelle Faust

Isabelle Faust - © Felix Bröde

geboren am 19.3.1972 in Esslingen, Deutschland

Isabelle Faust

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Isabelle Faust (* 1972 in Esslingen am Neckar) ist eine deutsche Violinistin.

Biografie

Ihren ersten Violinunterricht erhielt sie im Alter von fünf Jahren. Nach einer Ausbildung bei Christoph Poppen und Dénes Zsigmondy gewann sie 1987 den 1. Internationalen Violinwettbewerb Leopold Mozart (Mozartpreis – 1. Preis) in Augsburg. 1990 verlieh ihr die Stadt Rovigo den Premio Quadrivio. 1993 gewann sie den Wettbewerb um den Premio Paganini in Genua. 1994 erhielt sie den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen.

Damit begann eine internationale Konzertkarriere mit einer großen Anzahl renommierter Orchester, darunter die Münchner Philharmoniker, das Gewandhausorchester Leipzig, das Orchestre de Paris und das Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra. Ihren ersten Auftritt in den USA hatte Isabelle Faust 1995, als sie gemeinsam mit dem Utah Symphony Orchestra unter Joseph Silverstein das Violinkonzert Nr. 1 von Nicolò Paganini aufführte. Unter den Dirigenten, mit denen sie zusammengearbeitet hat, befanden und befinden sich Sir Yehudi Menuhin, Michael Gielen, Heinz Holliger, Marek Janowski, Mariss Jansons, Gary Bertini, Helmuth Rilling, James Levine und Claudio Abbado.[1]

Im Frühsommer 2013 absolvierte sie eine Konzerttournee mit dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg unter Emmanuel Krivine, zuletzt am 13. Juli 2013 am Concertgebouw in Amsterdam[2] und am 14. Juli 2013 im Rahmen des Rheingau Musik Festivals in Wiesbaden. Dabei führte sie das Violinkonzert e-Moll op. 64 (MWV O 14) von Felix Mendelssohn Bartholdy auf.

Ihr Repertoire umfasst die gesamte Bandbreite der Violinliteratur. Ihre erste CD-Einspielung von 1997, die Solo-Violinsonate und die Violinsonate Nr. 1 für Violine und Klavier von Béla Bartók, erhielt den Grammofonpreis Young Artist of the Year. Gemeinsam mit dem Münchener Kammerorchester unter ihrem Lehrer Christoph Poppen spielte sie sämtliche Violinkonzerte von Joseph Haydn ein. 2002 erhielt sie für ihre Aufnahme des Concerto funèbre von Karl Amadeus Hartmann den Cannes Classical Award. Für Harmonia Mundi hat Isabelle Faust neben wichtigen kammermusikalischen Werken auch die Violinkonzerte von Dvořák, Beethoven, Schumann, Brahms, Jolivet und Martinů eingespielt. Mehrfach musizierte sie zusammen mit dem russischen Pianisten Alexander Melnikow. Beiden Musikern wird eine fruchtbare Zusammenarbeit bescheinigt.[3][4][5][6]

2004 wurde Faust zur Professorin für Violine an die Universität der Künste in Berlin berufen. Nach Zeitungsberichten hat sie diese Professur inzwischen aus Zeitnot aufgegeben. U. a. gibt sie bis zu 120 Konzerte im Jahr.[7]

Isabelle Faust spielt die „Dornröschen“-Stradivari von 1704, eine Leihgabe der L-Bank.

Sie ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann, den sie während ihres siebenjährigen Aufenthalts in Paris kennengelernt hat, und dem gemeinsamen Sohn in jugendlichem Alter in Berlin-Charlottenburg.[7][8]

Einzelnachweise

  1. Corina Kolbe: „Solo für Beethoven“ In: Der Tagesspiegel, 5. Februar 2012.
  2. Isabelle Faust en Schilderijen van een tentoonstelling. In: concertgebouw.nl. Abgerufen am 23. April 2016 (niederländisch).
  3. Oswald Beaujean: Dmitri Schostakowitsch – Klavierkonzerte. In: br.de. 10. März 2012, archiviert vom Original am 23. Juli 2012, abgerufen am 23. April 2016.
  4. Wolfram Goertz: „Demokratischer Zweiklang“ CD-Rezension auf Die Zeit online, vom 24. September 2009, gesehen am 3. April 2012.
  5. Jörg Königsdorf: „Faust und Melnikov spielen Beethoven.“ CD-Rezension auf Der Tagesspiegel online, vom 6. August 2009, gesehen am 3. April 2012.
  6. Deutschlandfunk, bei Klassik-Pop-Et Cetera, gehört am 31. März 2012.
  7. a b Volker Hagedorn: Geigerin Isabelle Faust: Klänge für den Weltraum. In: Zeit Online. 29. November 2012, abgerufen am 20. Juli 2014.
  8. „Wie erziehen Sie Ihre Geige, Frau Faust?“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Juni 2012, Seite Z 6.

Weblinks

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