Albert Franz Doppler

Albert Franz Doppler - © Franz Doppler, Lithographie von Ágost Elek Canzi (1808–1866)

geboren am 16.10.1821 in Lwow (Lemberg), Lviv Oblast, Ukraine

gestorben am 27.7.1883 in Baden bei Wien, Niederösterreich, Österreich

Franz Doppler

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Albert Franz Doppler, Albert Ferenc Doppler, (* 16. Oktober 1821 in Lemberg, Galizien; † 27. Juli 1883 in Baden bei Wien) war ein österreichisch-ungarischer Komponist und Flötist.

Leben

Von 1828 bis 1831 wurde Franz Doppler (ebenso wie sein Bruder Karl Doppler) vom Vater unterrichtet. Dieser war Komponist, wirkte als Oboist an der Warschauer Oper und verhalf seinen Söhnen zu einer soliden musikalischen Grundlage. Franz Doppler debütierte als Dreizehnjähriger in Wien, bevor er mit seinem Bruder Karl als Duo auftrat. Im Jahre 1838 wurde Franz Doppler Erster Flötist am deutschen Theater in Pest, und drei Jahre später am Nemzeti Színház (Nationaltheater) in Budapest. In dieser Zeit gab er mit mehreren Opern seinen Einstand als Komponist und wurde so gemeinsam mit Ferenc Erkel zum „Geburtshelfer“ der ungarischen Nationalmusik. Zusammen mit seinem Bruder Karl und dem Kollegen Erkel gehörte er 1853 überdies zu den Gründern des ersten ungarischen Symphonieorchesters.

Danach ging Franz Doppler wieder mit seinem Bruder auf Konzertreisen. Sie konzertierten u. a. in Brüssel und Weimar, wo sie Franz Liszt begegneten, und traten 1856 zusammen mit Karl Hubay, dem Vater des berühmten Geigers Jenő Hubay, in London auf. Sowohl Franz Doppler als auch sein Bruder Karl blieben stets Anhänger der französischen Klappenflöte und des Systems Tulou.

Im Jahre 1858 wurde Franz Doppler Erster Flötist und Dirigent an der Wiener Hofoper, später auch Chefdirigent, blieb jedoch stets der Flöte treu.

Von 1864 bis 1867 war Franz Doppler Professor für Flöte am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Er komponierte eine deutsche und mehrere ungarische Opern, Ballette, Flötenkonzerte und Bearbeitungen ungarischer Weisen. Mit seinem Bruder Karl unternahm er als Flötenvirtuose weitere Konzertreisen durch ganz Europa und feierte dabei große Erfolge.

In den ersten Junitagen 1883 traf Doppler, Kapellmeister an der Wiener Hofoper, als Kurgast in Baden bei Wien ein,[1] wo er sieben Wochen später verschied.[2]

Seine Nichte war die Theaterschauspielerin Olga Doppler-Alsen, sein Neffe der Komponist Árpád Doppler.

Werke

Bühnenwerke

  • Benyovszky vagy A kamcsatkai számuzött (Benyovsky oder Der Verwandte aus Kamtschatka), (nach August von Kotzebue), 1847
  • Ilka és a huszártoborzó (Ilka und Die Husaren-Werbung), 1849
  • Wanda, 1853
  • Két huszár (Die beiden Husaren), 1853
  • Salvator Rosa, Melodram, 1855
  • Erzsébet (nur Ouvertüre und 1. Akt, 2. Akt von Ferenc Erkel, 3. Akt von Karl Doppler), 1857
  • Judith, 1870

Flöte[3]

  • Airs Valaques, fantaisie pour flute et piano, Op. 10
  • Berceuse, Op. 15
  • Mazurka de Salon, Op. 16
  • Nocturne, Op. 17
  • Konzert-Paraphrase über Motive aus Franz Schuberts Oper, Op. 18
  • Nocturne, Op. 19
  • Chanson d'amour – Air Varie, Op. 20
  • Souvenir de Prague, Op. 24
  • Andante und Rondo für 2 Flöten und Piano, Op. 25
  • Fantaisie pastorale hongroise, Op. 26
  • Souvenir de Rigi, Op. 34
  • Ungarische Fantasie für 2 Flöten und Orchester, Op. 35
  • Duettino hongrois, Op. 36
  • Duettino americain, Op. 37
  • Fantasie über das Lied "Mutterseelenallein" von Alb. Braun, Op. 41
  • La sonnambula, Op. 42
  • Fantasie über ein Motiv von Beethoven, Op. 46
  • Konzert für 2 Flöten in d-Moll

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Doppler, Franz. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 3. Theil. Verlag der typogr.-literar.-artist. Anstalt (L. C. Zamarski, C. Dittmarsch & Comp.), Wien 1858, S. 372 f. (Digitalisat).
  • Doppler Franz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 196.
  • Nicolas Slonimsky: Baker's Biographical Dictionary of Musicians. New York 1958, S. 394, online.
  • Peter Paul Kaspar: Die wichtigsten Musiker im Portrait. Marix Verlag GmbH, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-86539-905-2, S. 266.
  • Uwe Harten: Doppler, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.

Weblinks

Commons: Franz Doppler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Locales. Notable Curgäste.. In: Badener Bezirks-Blatt, 5. Juni 1883, S. 1 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  2. Kleine Chronik. (Franz Doppler †.). In: Wiener Zeitung, 28. Juli 1883, S. 2 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz sowie Franz Doppler †.. In: Badener Bezirks-Blatt, 31. Juli 1883, S. 2 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  3. Klassika
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