Oskar Nedbal

Oskar Nedbal

geboren am 26.3.1874 in Tábor, Jihoceský kraj, Tschechien

gestorben am 24.12.1930 in Zagreb, Kroatien

Oskar Nedbal

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Oskar Nedbal (* 26. März 1874 in Tábor; 24. Dezember 1930 in Zagreb) war ein böhmischer Komponist und Dirigent.

Leben

Nedbal, Sohn einer deutsch- und tschechischsprachigen Familie, wurde in Tábor in Südböhmen, damals in der Monarchie Österreich-Ungarn geboren. Studium am Konservatorium in Prag als Schüler von Anton Bennewitz und Antonín Dvoák. 1892 bis 1906 Bratschist und Organisator des Böhmischen Streichquartetts, um dessen Weltruhm er sich besonders verdient gemacht hat. Mitbegründer und Dirigent der böhmischen Philharmonie. 1906 bis 1919 Chefdirigent des von ihm gegründeten Wiener Tonkünstler-Orchesters, gleichzeitig dort gefeierter Operetten-Komponist. Nach der Gründung der Tschechoslowakei wurde er 1923 bis 1930 Leiter des slowakischen Nationaltheaters in Preßburg (Bratislava). Nedbal starb am 24. Dezember 1930 in Agram (Zagreb) in Kroatien einen Unfalltod im Ballettsaal des Theaters in Zagreb. Nach unbewiesener, oft kolportierter Mitteilung soll er sich aufgrund seiner ihm ausweglos erscheinenden finanziellen Situation aus dem dortigen Ballettsaal in den Tod gestürzt haben.

Oskar Nedbal war ein weltbekannter Dirigent, Komponist von Liedern, Orchester-, Violin- und Klaviermusik, einer Oper, sechs Balletten und sechs Operetten, von denen die 1913 in Wien uraufgeführte Operette Polenblut besondere Pupularität erlangte, und die ein ständiges urheberrechtlich geschütztes Einkommen brachten.

Angehörige

Oskar Nedbal hatte den Neffen Karel Nedbal, (* 28. Oktober 1888 in Königinhof an der Elbe, 20. März 1964 in Prag), Dirigent und Förderer der Geschichte des tschechischen Operntheaters (siehe zu ihm bei Literatur: Biographisches Lexikon der Geschichte der böhmischen Länder, Band III).

Anerkennung

Im Jahr 1953 wurde in Wien Donaustadt (22. Bezirk) die Nedbalgasse nach ihm benannt. In seiner Geburtsstadt Tabor wurde ein Theater nach ihm benannt.

Werke (Auswahl)

  • O.N.: Nachlass. 2 Bände 1964-1968.
  • Nedbals bekanntestes Werk, die Operette Polenblut, hatte in Wien von 1913 bis 1926 3.000 Aufführungen.
  • Die zwei Ballette Der faule Hans und Großmütterchens Märchenschätze sind bis heute bekannt.
  • Die keusche Barbara, Erstlingswerk 1910
  • Die Winzerbraut, 1916
  • Die schöne Saskia, 1917
  • Eriwan, 1918
  • Bauer Jakob, 1922 (Oper in Brünn)
  • Donna Gloria, 1926
  • Mamsell Napoleon, 1928

Literatur

  • Nedbal, Oskar. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 (ÖBL). Band 7, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0187-2, S. 51 f.
  • Alexandr Buchner: Oskar Nedbal. 2. roz. a peprac. vyd. Panton, Prag 1986, (Deutsch, Tschechisch, Russisch).
  • Ferdinand Seibt, Hans Lemberg und Helmut Slapnicka: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. Herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum (Institut), Band 3, Oskar Nedbal und sein Neffe Karel Nedbal Seite 15, R. Oldenbourg Verlag München 2000, mit weiteren Literaturhinweisen. ISBN 3 486 55973 7

Weblinks

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