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Musiker

Bryan Ferry

Bryan Ferry

geboren am 26.9.1945 in Washington, Kent, England, Grossbritannien

Bryan Ferry

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Bryan Ferry, CBE (* 26. September 1945 in Washington, England) ist ein britischer Sänger und Songschreiber. Bekannt wurde er in den 1970er Jahren als Gründungsmitglied und Sänger der Artrock-Band Roxy Music und für seinen singulären, vibratolastigen Staccato-Gesang.[1]

Leben

Der Sohn eines Bergarbeiters [2] studierte Kunst an der Newcastle University. Bereits während dieser Zeit galt seine Liebe dem R&B und der Soul- sowie Popmusik (Motown), weshalb er sich mit der Band Gas Board zusammentat. Nach Tätigkeiten als Kraftfahrer und Restaurator arbeitete Bryan Ferry als Kunstlehrer an einer Mädchenschule in London, verfolgte dabei aber immer eine Musikerkarriere. Er gründete 1971 mit Freunden und Bekannten (unter anderem Brian Eno) die Gruppe Roxy Music.

Ab 1973 strebte Ferry parallel auch eine Solokarriere an und spezialisierte sich anfangs auf Cover-Versionen bekannter Lieder. Er griff dabei gerne Evergreens aus den 1930er-Jahren auf und verlieh den Stücken seine eigene psychologische oder sozialkritische Komponente (The ’in’ Crowd, You Are My Sunshine). Zunehmend kam er in den Ruf eines eleganten Rock-Rebellen.[1] Vor allem seine ersten beiden Alben These Foolish Things und Another Time, Another Place enthielten fast ausschließlich Coverversionen bekannter Stücke wie Sympathy for the Devil (The Rolling Stones) oder Smoke Gets in Your Eyes. Die Coverversion des Bob-Dylan-Klassikers A Hard Rain’s A-Gonna Fall bescherte ihm seinen ersten Hit als Solist. Erst nach der vorübergehenden Trennung von Roxy Music präsentierte Ferry mit In Your Mind sein erstes Album mit ausschließlich eigenen Kompositionen. Das Musikmagazin Sounds lobte die „vitale, aufregende und explosive Mischung“ aus hartem Rock ’n’ Roll sowie Soul- und Rhythm and Blues-Anklängen. Bryan Ferry wurde von der Fachpresse von da an auch als Solist wahrgenommen. Auf der LP The Bride Stripped Bare mischte er hingegen wieder Coverversionen von zum Beispiel The Velvet Underground (What Goes On) oder Sam and Dave (Hold On I’m Coming) mit eigenen Songs. 1978 fanden Roxy Music wieder zusammen und erzielten bis 1982 neue Erfolge.

Nach der Auflösung von Roxy Music im Jahr 1983 veröffentlichte Ferry 1985 mit der LP Boys and Girls (UK Platz 1, DE Platz 9), einem perfekten und filigran ausgearbeiteten Pop-Album, seine bis dahin erfolgreichste Arbeit als Solo-Künstler. Das Album enthielt zudem die Hits Slave to Love und Don’t Stop the Dance. Diesen Erfolg konnte Ferry 1987 mit dem Album Bête Noire (UK Platz 9) und der Single The Right Stuff annähernd wiederholen. Das Angebot, den später durch Simple Minds bekannten Song Don’t You (Forget About Me) zu singen, lehnte er ab. Nach einer ausgedehnten Tournee 1988/89 verschwand Ferry für fünf Jahre aus der Öffentlichkeit. Erst im Frühjahr 1993 meldete er sich mit dem Album Taxi zurück, auf dem er erneut Coverversionen bekannter Songs wie I Put a Spell on You von Screamin’ Jay Hawkins bot. Die Fachpresse zeigte sich darüber enttäuscht. 1999 interpretierte er Titel der Swing-Ära mit Musikern des Pasadena Roof Orchestra.

Von 1975 bis 1977 war Ferry mit Jerry Hall liiert. Hall ist das Covergirl auf dem Album Siren von Roxy Music. Sie lernten sich während der Aufnahmen kennen. Die Trennung von Hall, sie verließ ihn wegen Mick Jagger, verarbeitete er in seinem Soloalbum The Bride Stripped Bare. Bryan Ferry war ab 1982 mit Lucy Helmore verheiratet, mit der er vier Söhne hat. Im Jahre 2003 wurde das Paar geschieden. Im Jahr 2000 entkam Ferry nur knapp einer Flugzeugkatastrophe in Kenia. Ein Mann hatte das Flugzeug in seine Gewalt gebracht, konnte aber beim Sturzflug noch überwältigt werden. Während der Tournee 2001 lernte Bryan Ferry die fünfundzwanzigjährige Tänzerin Katie Turner kennen, von der er sich aber 2008 trennte, da sie Kinder wollte, er aber nicht. Am 4. Januar 2012 heiratete Ferry die Britin Amanda Sheppard, mit der er seit 2009 zusammen war. Amanda ist 36 Jahre jünger als er und stammt aus dem Freundeskreis seiner Söhne.[3] Die Ehe wurde im Frühjahr 2014 wieder geschieden.[4]

Bryan Ferry war 2006 das Gesicht einer Modekampagne für das britische Modehaus Marks & Spencer.[5] Am 11. Juni 2011 wurde er von Königin Elisabeth II. mit dem Titel Commander of the British Empire ausgezeichnet.

Diskografie

Alben

Jahr Titel Chartplatzierungen[6][7][8] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1973 These Foolish Things 5
(42 Wo.)
1974 Another Time Another Place 4
(25 Wo.)
1976 Let’s Stick Together 19
(5 Wo.)
160
(5 Wo.)
1977 In Your Mind 17
(8 Wo.)
5
(17 Wo.)
126
(5 Wo.)
1978 The Bride Stripped Bare 13
(5 Wo.)
159
(5 Wo.)
1985 Boys and Girls 9
(25 Wo.)
15
(8 Wo.)
9
(11 Wo.)
1
(44 Wo.)
63
(25 Wo.)
1987 Bête Noire 21
(15 Wo.)
21
(4 Wo.)
9
(16 Wo.)
63
(31 Wo.)
1993 Taxi 26
(10 Wo.)
24
(9 Wo.)
35
(1 Wo.)
2
(14 Wo.)
79
(8 Wo.)
1994 Mamouna 38
(9 Wo.)
33
(5 Wo.)
11
(4 Wo.)
94
(5 Wo.)
1999 As Time Goes By 22
(24 Wo.)
28
(5 Wo.)
16
(14 Wo.)
195
(1 Wo.)
2002 Frantic 12
(10 Wo.)
6
(11 Wo.)
26
(6 Wo.)
6
(5 Wo.)
189
(1 Wo.)
2007 Dylanesque 18
(8 Wo.)
18
(5 Wo.)
50
(3 Wo.)
5
(11 Wo.)
117
(2 Wo.)
2010 Olympia 15
(4 Wo.)
29
(3 Wo.)
37
(3 Wo.)
19
(3 Wo.)
71
(2 Wo.)
2012 The Jazz Age 91
(1 Wo.)
50
(2 Wo.)
The Bryan Ferry Orchestra
2014 Avonmore 23
(3 Wo.)
34
(1 Wo.)
37
(1 Wo.)
19
(7 Wo.)
72
(1 Wo.)

weitere Alben

  • 2013: Live in Lyon (CD + DVD)
  • 2016: Live 2015 (CD)

Kompilationen

Jahr Titel Chartplatzierungen[6][8] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
2000 Slave to Love – The Best of the Ballads 16
(12 Wo.)
88
(1 Wo.)
11
(11 Wo.)
2009 The Best Of 95
(1 Wo.)

weitere Kompilationen

  • 1986: Street Life – 20 Great Hits (Bryan Ferry und Roxy Music – mit 6 Solosongs von Ferry)
  • 1988: The Ultimate Collection with Roxy Music (Bryan Ferry und Roxy Music)
  • 1995: The Best of Bryan Ferry + Roxy Music (Bryan Ferry und Roxy Music)
  • 1997: Tokyo Joe – The Best of Bryan Ferry & Roxy Music (Bryan Ferry und Roxy Music)
  • 1998: The Greatest
  • 2004: The Collection
  • 2004: The Platinum Collection (Bryan Ferry und Roxy Music)

Videoalben

  • 1989: New Town
  • 1996: Video Collection (Bryan Ferry und Roxy Music)
  • 2001: Live in Paris
  • 2007: Dylanesque Live – The London Sessions
  • 2008: The Bête Noire Tour

Singles

Jahr Titel Chartplatzierungen[6][8] Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1973 A Hard Rain’s a Gonna Fall 42
(1 Wo.)
10
(9 Wo.)
1974 The ’in’ Crowd 13
(6 Wo.)
1974 Smoke Gets in Your Eyes 17
(8 Wo.)
1975 You Go to My Head 33
(3 Wo.)
1975 Let’s Stick Together (Let’s Work Together) 47
(3 Wo.)
4
(10 Wo.)
1976 Extended Play 7
(9 Wo.)
1976 Heart on My Sleeve 86
(4 Wo.)
1977 This Is Tomorrow 17
(4 Wo.)
9
(9 Wo.)
1977 Tokyo Joe 15
(7 Wo.)
1978 What Goes On 67
(2 Wo.)
1978 Sign of the Times 37
(8 Wo.)
1985 Slave to Love 30
(11 Wo.)
18
(5 Wo.)
10
(9 Wo.)
1985 Don’t Stop the Dance 45
(7 Wo.)
21
(7 Wo.)
1985 Windswept 46
(3 Wo.)
1986 Is Your Love Strong Enough 22
(7 Wo.)
1987 The Right Stuff 37
(6 Wo.)
1988 Kiss and Tell 41
(5 Wo.)
31
(13 Wo.)
1988 Let’s Stick Together ’88 12
(7 Wo.)
1989 The Price of Love 49
(3 Wo.)
1989 He’ll Have to Go 63
(1 Wo.)
1993 I Put a Spell on You 53
(12 Wo.)
18
(5 Wo.)
1993 Will You Love Me Tomorrow 79
(4 Wo.)
23
(5 Wo.)
1993 Girl of My Best Friend 57
(2 Wo.)
1994 Your Painted Smile 52
(1 Wo.)
1995 Mamouna 57
(1 Wo.)
1996 Dance with Life 92
(4 Wo.)

weitere Singles

  • 1978: Carrickfergus
  • 1978: Hold On (I’m Coming)
  • 1986: Help Me
  • 1987: Seven Deadly Sins
  • 1987: Limbo
  • 1994: Live Glasgow 1988
  • 1994: N.Y.C.
  • 1994: Don’t Want to Know
  • 1999: As Time Goes By
  • 2000: Crazy Love
  • 2002: It’s All Over Now, Baby Blue
  • 2002: Goddess of Love
  • 2002: One Way Love
  • 2002: A Fool for Love
  • 2002: Nobody Loves Me
  • 2002: Frantic
  • 2007: Simple Twist of Fate
  • 2007: The Times They Are A-Changin’
  • 2010: You Can Dance
  • 2010: Shameless
  • 2011: Alphaville
  • 2011: BF Bass (Ode to Olympia)
  • 2014: Johnny and Mary (Todd Terje feat. Bryan Ferry)

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Land/Region Silber Gold Platin Verkäufe Quellen
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten (RIAA) 0! 1 0! 500.000 riaa.com
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich (BPI) 5 6 1 1.390.000 bpi.co.uk
Insgesamt 5 7 1

Filmografie

  • 1980: Petit déjeuner compris
  • 2005: Breakfast on Pluto
  • 2017: Babylon Berlin

Quellen

  1. a b Rock-Lexikon / Barry Graves; Siegfried Schmidt-Joos; Bernward Halbscheffel, Einmalige Sonderausgabe, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, 2003, Bd. 1, S. 325 f.
  2. [1] welt vom 14. September 2015
  3. [2]welt vom 14. September 2015
  4. Bryan Ferry: Scheidung von zweiter Ehefrau
  5. Viviano: Bryan Ferry: Erster Modeljob mit 60
  6. a b c Chartquellen: Singles Alben Billboard 200
  7. The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7.
  8. a b c Gold-/Platin-Datenbanken: UK US

Weblinks

 Commons: Bryan Ferry – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 24.02.2018 17:06:44

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