The Stranglers

The Stranglers

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The Stranglers sind eine britische Punkrock-Band, deren Musik durch Einflüsse von New Wave, Punk und Psychedelic Rock geprägt ist.

Geschichte

1974 schlossen sich Hugh Cornwell, Jean-Jacques Burnel, Hans Wärmling und Jet Black im englischen Guildford als Guildford Stranglers („Die Würger von Guildford“) zusammen. Der Schwede Hans Wärmling stieg nach einem Jahr aus und wurde durch Dave Greenfield ersetzt. In dieser Besetzung spielten sie bis 1990 zusammen.

Die Stranglers begannen als Pub-Rock-Band - sie schrieben und spielten Rocktitel, die sie mangels anderer Auftrittsmöglichkeiten in Pubs darboten.[1] Durch persönliche Freundschaften zu u.a. den Sex Pistols, Joe Strummer und Chrissie Hynde und durch Auftritte als Vorband früher Punkikonen wie den Ramones oder Patti Smith näherten sie sich dem Punk an und erhöhten das Tempo ihrer Songs. Mit dem resultierenden, eigenständigen Musikstil, der zum damaligen Zeitpunkt Punk- und Psychedelic-Rock-Elemente enthielt und durch Burnels Basspiel und die swingende Orgel Greenfields dominiert wurde, erregten sie bald Aufmerksamkeit und kamen so 1976 zu einem Plattenvertrag. 1977 konnten sie bereits drei Singles in den britischen Top 10 platzieren, darunter No More Heroes und Peaches. In den Liedtexten wurde oft das Leben der Underdogs thematisiert und in gleichnishafte Formen gebracht (The Raven, Tramp, Down in the Sewer), gleichsam die dekadente Lebensweise in den oberen Schichten aufs Korn genommen (London Lady, Goodbye Toulouse, English Towns). Dabei wechselten sich primitive Textpassagen mit anspruchsvolleren ab. Stilbildend war die Verwendung symbolbehafteter Tiere wie Rabe und Ratte, letztere immer wieder im Schriftzug des Bandnamens auftauchend.

Nach Streitereien und Prügeleien mit Journalisten hatte die Band um 1980 einen kurzzeitigen Tiefpunkt, als sie in Nizza wegen Aufwiegelung zu Unruhen im Gefängnis landete und Sänger Hugh Cornwell wegen Drogenbesitzes eine Haftstrafe absitzen musste. Danach wandelte sich auch der musikalische Stil der Band. Waren die ersten drei Studioalben noch deutlich punklastig und begründeten den bis heute währenden Ruf als herausragende Band des frühen Punk, so leitete spätestens das 1980er Album The Gospel According to Themeninblack auf experimentelle Weise eine Phase anspruchsvoller Popmusik ein. Diese Phase sollte während der gesamten 1980er Jahre den Stil der Band bestimmen und brachte weiterhin kommerzielle Erfolge.

Das 1981er Album La folie enthält den größten Hit der Stranglers Golden Brown, mit dem sie erstmals auch auf dem Kontinent erfolgreich waren. Bis in die Mitte der 1980er Jahre hinein hatten sie zahlreiche Hits und konnten regelmäßig in den Charts landen, unter anderem mit Liedern wie Strange Little Girl, No Mercy, Big in America und Always the Sun.

Nachdem Ende der 1980er Jahre der Erfolg nachließ und die Stranglers nur noch mit Coverversionen und Remixen ihrer alten Hits auffielen, trennte sich Cornwell von der Band und verfolgte eine Solokarriere. Seitdem knüpfte die Band wieder mehr an ihren ursprünglichen Stil an. Ergänzt um Paul Roberts und John Ellis, der inzwischen von Baz Warne ersetzt wurde, besteht die Band bis heute fort und veröffentlicht regelmäßig Alben und Singles.

Der Sänger Paul Roberts verließ die Stranglers Mitte 2006, um sein Soloprojekt zu intensivieren. Der Gitarrist Baz Warne und der Bassist J. J. Burnel teilen sich seitdem den Gesang. Gesangsspuren des im Oktober 2006 erschienenen Albums (Suite XVI) wurden von Baz Warne neu eingespielt.

2004 schrieb Jean-Jacques Burnel Titel- und Abspannlied der Anime-Serie Gankutsuou – The Count of Monte Cristo.

2012 veröffentlichten die Stranglers das Album Giants, dessen Songs im englischen Bath geschrieben wurden.[2]

Seit 2015 tritt Jet Black altersbedingt nicht mehr auf, wird aber weiterhin als festes Mitglied der Band geführt. Tourschlagzeuger für Auftritte ist bereits seit 2013 Jim Macaulay.

Mitglieder

  • Jet Black (richtiger Name: Brian Duffy; * 26. August 1938 in Ilford, Essex)
  • Jean-Jacques Burnel (* 21. Februar 1952 in London)
  • Dave Greenfield (* 29. März 1949 in Brighton, Sussex)
  • Baz Warne (* 25. März 1964 in Sunderland, County Durham)

Ehemalige Mitglieder

  • Hugh Cornwell (* 28. August 1949 in London)
  • John Ellis (* 1. Juni 1952 in London)
  • Paul Roberts (* 31. Dezember 1959 in London)
  • Hans Wärmling (* 22. Juli 1943, † 12. Oktober 1995)

Diskografie

Hauptartikel: The Stranglers/Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartplatzierungen[3][4] Anmerkungen
Deutschland DE Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1977 Rattus Norvegicus
300! 4
(34 Wo.)
300!
Erstveröffentlichung: 15. April 1977
UK: , Produzent: Martin Rushent
1977 No More Heroes
300! 2
(18 Wo.)
300!
Erstveröffentlichung: 23. September 1977
UK: , Produzent: Martin Rushent
1978 Black and White
300! 2
(18 Wo.)
300!
Erstveröffentlichung: 12. Mai 1978
UK: , Produzent: Martin Rushent
1979 The Raven
300! 4
(8 Wo.)
300!
Erstveröffentlichung: 21. September 1979
UK: , Produzenten: Alan Winstanley, The Stranglers
1981 The Gospel According to the
Meninblack
300! 8
(5 Wo.)
300!
Erstveröffentlichung: 7. Februar 1981
Produzenten: The Stranglers
1981 La folie
300! 11
(17 Wo.)
300!
Erstveröffentlichung: 9. November 1981
UK: , Produzenten: The Stranglers, Steve Churchyard
1983 Feline
52
(4 Wo.)
4
(11 Wo.)
300!
Erstveröffentlichung: 10. Januar 1983
UK: , Produzenten: The Stranglers, Steve Churchyard
1984 Aural Sculpture
17
(21 Wo.)
14
(10 Wo.)
300!
Erstveröffentlichung: 5. November 1984
UK: , Produzenten: Laurie Latham, The Stranglers
1986 Dreamtime
300! 16
(6 Wo.)
172
(4 Wo.)
Erstveröffentlichung: 17. Oktober 1986
Charteintritt in den USA erst im Mai 1987
UK: , Produzenten: Mike Kemp, The Stranglers
1990 10
300! 15
(4 Wo.)
300!
Erstveröffentlichung: 5. März 1990
UK: , Produzent: Roy Thomas Baker
1992 In the Night
300! 33
(1 Wo.)
300!
Erstveröffentlichung: 7. September 1992
Produzent: Mike Kemp
1995 About Time
300! 31
(1 Wo.)
300!
Erstveröffentlichung: 1. Mai 1995
Produzenten: Alan Winstanley, The Stranglers
1997 Written in Red
300! 52
(1 Wo.)
300!
Erstveröffentlichung: 27. Januar 1997
Produzenten: Andy Gill, The Stranglers
1998 Coup De Grace
300! 171
(… Wo.)
300!
Erstveröffentlichung: 26. Oktober 1998
Produzenten: David M. Allen, The Stranglers
2004 Norfolk Coast
300! 70
(1 Wo.)
300!
Erstveröffentlichung: 16. Februar 2004
Produzenten: David Ruffy, Mark Wallis, Pete Glenister
2006 Suite XVI
300! 89
(1 Wo.)
300!
Erstveröffentlichung: 18. September 2006
Produzent: Louie Nicastro
2012 Giants
300! 48
(1 Wo.)
300!
Erstveröffentlichung: 5. März 2012
Produzent: Louie Nicastro, The Stranglers

Literatur

  • Hugh Cornwell: Inside Information (SIS, 1980)
  • David Buckley: No Mercy (Hodder & Stoughton, 1997)
  • Hugh Cornwell & Jim Drury: The Stranglers: Song by Song (Sanctuary, 2001)
  • Hugh Cornwell: A Multitude of Sins (HarperCollins, 2004)

Quellen

  1. Punk77.co.uk: JJ Burnel - Punk Rock Pt2. Abgerufen am 9. November 2015.
  2. Deutschlandfunk: Vom zufälligen Erfolg zum Dauerbrenner, 9. März 2012
  3. Chartquellen: Singles Alben UK US
  4. Gold-/Platin-Datenbank UK

Weblinks

 Commons: The Stranglers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 20.10.2017 21:11:18

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