Sweet

The Sweet

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The Sweet ist eine britische Rockband, die mit Hits wie Ballroom Blitz, Teenage Rampage, Blockbuster oder Fox on the Run die erfolgreichste Glam-Rock-Gruppe der 1970er Jahre war.

Geschichte

Die Band stammte aus dem englischen Middlesex, nannte sich ursprünglich „Sweet Shop“ und trat bis 1970 sowohl in Clubs als auch in Diskotheken auf. Nach ersten erfolglosen Plattenaufnahmen wie Lollipop Man (September 1969), All You'll Ever Get from Me (Januar 1970) sowie einer Cover-Version der Gruppe The Archies, Get on the Line (Juni 1970) und einem gekündigten Plattenvertrag holte der Produzent und ehemalige Schlagzeuger Phil Wainman die Musiker ins Studio.

Mit einer Serie von Hits aus der Feder von Mike Chapman und Nicky Chinn gelang der Gruppe der Einstieg in die deutschen Charts. Bereits die zweite Single dieser Zusammenarbeit, Co-Co, landete in den deutschen Charts auf Platz 1 (GB 2). Nach weiteren Singles wie Poppa Joe, Little Willy und Wig Wam Bam wurde ihnen ab 1973 ein härteres, zeitgemäßes Image als Glamrock-Band nebst entsprechendem Hit-Material verpasst. Nun, ganz auf der modischen Höhe der Zeit, landeten sie mit Block Buster!, das 1973 der größte Erfolg für Sweet in Großbritannien wurde, Hell Raiser, The Ballroom Blitz und Teenage Rampage eine Serie von Rockhymnen, die mit Sirenen und Donnerschlag aufgepeppt allesamt die Spitzen der Charts erreichten.

In der Folgezeit ließ der Erfolg der Band etwas nach, und die Bandmitglieder wollten sich auch verstärkt mit eigenen Songs einbringen. Auf den LPs und B-Seiten der meisten Singles waren sie bereits mit eigenen Songs vertreten. Die erste selbstverfasste Single hieß Fox on the Run, und der Song war zunächst nur als Rocksong auf der LP Desolation Boulevard zu hören. Die Single und eine überarbeitete LP mit der neuen Version kam kurze Zeit später auf den Markt. Das Album Desolation Boulevard war der erste Tonträger, bei dem das The im Namen der Gruppe nicht mehr auftauchte. Fortan nannte sie sich nur noch Sweet.

Die Band brachte weitere LPs wie Give Us a Wink mit Songs wie Cockroach, The Lies in your eyes, Healer und Action sowie Off the Record mit Songs wie The Fever of Love, Lost Angels und Windy City heraus. Anschließend wechselte sie die Plattenfirma. Die folgende LP Level Headed erschien bei Polydor bzw. in Japan und den USA bei Capitol. Von ihr stammt die Single Love is like Oxygen, die 1978 die Top Ten in Deutschland, Großbritannien und den USA erreichte. Insgesamt hatten The Sweet in Deutschland 16 Hits in den Top Ten, von denen acht den ersten Platz belegten. In den offiziellen UK-Single-Charts erreichte nur Block Buster die Nummer eins, allerdings kamen fünf weitere Singles bis auf den zweiten Platz.

Schließlich zerbrach die klassische Bandbesetzung – nicht zuletzt wegen des alkoholbedingt schlechten Gesundheitszustands des Sängers Brian Connolly. Er verließ die Band 1979. Die verbleibenden Mitglieder brachten die LP Cut Above the Rest heraus. In derselben Besetzung kamen noch Waters Edge, in den USA schlicht Six betitelt, und schließlich in Deutschland und Südamerika die LP Identity Crisis heraus. Laut Steve Priest fand das letzte Konzert dieser Besetzung am 20. März 1981 in der Glasgow University statt.[2][3]

Folgezeit

Brian Connolly veröffentlichte drei erfolglose Singles. Auch eine in den 1980ern veröffentlichte LP hatte nur mäßige Verkaufszahlen. Daneben gründete er die Band „New Sweet“ und war mit ihr bis zu seinem Tod 1997 oft bei den immer beliebter werdenden Oldieshows zu Gast, wo er Sweet-Stücke aus der Frühphase der Band wie Little Willy oder Wig-Wam Bam spielte, während The Sweet mit Mick Tucker und Andy Scott weiterhin auf großen Bühnen auftraten. 1991 verließ Mick Tucker die Band, er starb 2002 an Leukämie. Andy Scott trat weiterhin mit „Andy Scott’s Sweet“ auf. Zudem betätigt er sich seither auch noch als Produzent.

The Sweet tritt heute noch unter der Leitung und Mitwirkung von Andy Scott auf und spielt live die Stücke der 1970er Jahre sowie neuere Titel in der Besetzung Andy Scott, Bruce Bisland (ex.-Praying Mantis), Peter Lincoln und Tony O’Hora (ex.-Onslaught, ex.-Praying Mantis).

2016 wurde The Ballroom Blitz für den dritten Trailer des Films Suicide Squad (Film) aus dem DC Extended Universe genutzt.[4] Im gleichen Jahr wurde ebenfalls der Song Fox on the Run für den zweiten Trailer des Marvel-Films Guardians of the Galaxy Vol.2 verwendet.[5]

Originalbesetzung

  • Brian Connolly, Gesang: (* 5. Oktober 1945 in Glasgow, Schottland; † 9. Februar 1997). Er starb in einem Londoner Krankenhaus an den Folgen eines Nierenversagens, zuvor hatte er mehrere Herzinfarkte.
  • Andy Scott, Gitarre: (* 30. Juni 1949 in Wrexham, Wales). Vor Scotts Einstieg 1970 hatte Gitarrist Mick Stewart in den Jahren 1969 und 1970 drei erfolglose Singles eingespielt. Erster Gitarrist war das Gründungsmitglied Frank Torpey, der die Band nach der Debütsingle Slow Motion (1968) verließ.
  • Steve Priest, Bass: (* 23. Februar 1948 in Hayes). Nachdem Brian Connolly die Gruppe verlassen hatte, übernahm Priest zusammen mit Scott 1979 auch den Gesangspart. Später ging er in die USA und zog sich für lange Zeit aus der Musikwelt zurück. Seit 2008 betreibt er mit vier neuen Musikern eine eigene Sweet-Formation, mit der er vornehmlich durch die USA tourt.
  • Mick Tucker, Schlagzeug: (* 17. Juli 1947 in London, † 14. Februar 2002) verließ die Gruppe 1991. Er starb in Welwyn Garden City, Hertfordshire an Leukämie.[6]

Diskografie

Hauptartikel: The Sweet/Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartplatzierungen Anmerkungen
Deutschland DE Osterreich AT Schweiz CH Vereinigtes Konigreich UK Vereinigte Staaten US
1971 Funny Funny How Sweet Co-Co Can Be Erstveröffentlichung: November 1971
1974 Sweet Fanny Adams 2
(2½ Mt.)
6
(3 Mt.)
27
(2 Wo.)
Erstveröffentlichung: April 1974
Verkäufe: + 100.000
Desolation Boulevard 9
(2 Mt.)
25
(44 Wo.)
Erstveröffentlichung: November 1974
Verkäufe: + 560.000
1976 Give Us a Wink 9
(1 Mt.)
27
(13 Wo.)
Erstveröffentlichung: Februar 1976
1977 Off the Record 11
(2 Mt.)
5
(1 Mt.)
151
(4 Wo.)
Erstveröffentlichung: April 1977
1978 Level Headed 15
(1½ Mt.)
17
(1 Mt.)
52
(28 Wo.)
Erstveröffentlichung: Januar 1978
1979 Cut Above the Rest 49
(2 Wo.)
151
(5 Wo.)
Erstveröffentlichung: Mai 1979
1980 Water’s Edge Erstveröffentlichung: April 1980
1982 Identity Crisis Erstveröffentlichung: November 1982
1992 A Erstveröffentlichung: 1992
2002 Sweetlife Erstveröffentlichung: 2002

Literatur

  • Bubi Heilemann, Sabine Thomas: The Sweet: live on tour – at home – studio – backstage – private. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2005, ISBN 3-89602-649-6. (deutsch)

Weblinks

 Commons: Sweet (band) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. Biographie/ Homepage Steve Priest`s Sweet
  3. Homepage The Sweet by Andy Scott
  4. Trailer 3 - Suicide Squad
  5. Trailer 2 - Guardians of the Galaxy 2
  6. netzeitung.de (Memento vom 21. Juli 2012 im Internet Archive) abgerufen am 21. November 2011.
Diese Seite wurde zuletzt geändert am 15.04.2017 10:36:33

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